Nun wird uns seit langer Zeit beruhigend eine niedrige Inflation vorgemacht, auch jetzt wieder für den Februar-Wert. Die angeblich niedrige Inflation gilt auch der EZB als Begründung für ihre sparerfeindlichten Niedrig-Zinsen. Doch bei genauem Hinsehen entpuppt sich die Berechnung der Inflation als ziemliche Täuschung, jedenfalls für die Verhältnisse der meisten Verbraucher, die nicht zu denen zählen, die sich ständig neues Techno-Schnickschnack, wie Unterhaltungselektronik, Fernsehgeräte, Navigationsgeräte oder digitale Kameras kaufen können.
In diesem Bereich technischen Schnickschnacks, der etwa 7 % des Warenkorbs ausmacht, fielen die Preise. Sie fielen auch bei Studiengebühren mit einem Anteil von 3 % (schön für die Studenten, was hilft das aber der großen Masse der Verbraucher?) und bei ärztlichen Dienstleistungen mit 10 % Anteil (schön für die Versicherungen) und Finanzdienstleistungen mit 2 % Anteil (wer aus der Masse nimmt die in Anspruch?). Zusammen gibt das eine große Gruppe von etwas mehr als 22 % des Warenkorbes mit im Durchschnitt gegenüber dem Vorjahr um fast 16 % gefallenen Preisen, wovon aber die meisten Menschen in Deutschland nichts haben. Diese Gruppe hat maßgeblich zu der niedrigen amtlichen Inflationsrate im Februar 2013 von 1,5 % gegenüber Vorjahr geführt, die dann das Statistische Bundesamt in seiner Presseerklärung prompt und stolz als die niedrigste Inflationsrate seit Dezember 2010 feier
Doch dagegen kam es zu kräftigen Preissteigerungen bei vielen Waren des Massenverbrauchs, vor allem Kartoffeln, Zwiebel, Zitrusfrüchten, Hackfleisch und Strom. Diese Gruppe macht etwas mehr als 30 % des Warenkorbs aus und hier stiegen die Preise um durchschnittlich 13 % (Abb. 17809, 14461). Jeder kann selbst entscheiden, ob er mehr von der ersten Gruppe fallender Preise oder der zweiten relativ stark steigender Preise betroffen ist. Gehört er zur zweiten, muß er sich amtlich betrogen fühlen.
t.
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