Freitag, 21. Oktober 2011

--->>> Herbstprojektion der Bundesregierung: #Rösler's #Märchenbuch [via jjahnke.net]

(...)

Amplify’d from rundbriefe.wordpress.com

global news 2518 21-10-11:
Herbstprojektion der Bundesregierung: Rösler's Märchenbuch

Man muß sich diese Sätze des Bundeswirtschaftsministers zur Herbstprojektion auf der Zunge zergehen lassen, weil sie so
irreführend sind:

"Der deutschen Wirtschaft geht es gut. Deutschland ist Stabilitätsanker und Wachstumsmotor für Europa. Die verfügbaren Einkommen verzeichnen in zwei aufeinander
folgenden Jahren den größten Anstieg seit dem Wiedervereinigungsboom"

Natürlich greifen viele Medien diese frohe Botschaft sofort auf, so SPIEGEL-online unter der Schlagzeile
"Regierung erwartet dickes Lohn-Plus":

"Die Bundesregierung rechnet für 2012 mit einer spürbar schwächeren Konjunktur - doch die Bürger sollen das nicht spüren. Im Gegenteil: Laut offizieller Prognose wird das
verfügbare Einkommen der Arbeitnehmer um fast drei Prozent wachsen."
(Dabei ist der in der Projektion angegebene
Anstieg von 2,9 % nicht auf die Löhne bezogen sondern
auf alle Einkünfte privater Haushalte, vor allem also der Vermögenseinkünfte).

Ein "Wachstumsmotor" sieht allerdings ganz anders aus als das für kommendes Jahr angenommene Wachstum von gerade einmal
kümmerlichen 1 %, wobei die Wirtschaftsforschungsinstitute gerade 0,8 % vorausgesagt haben. Bei anhaltenden deutschen Leistungsbilanzüberschüssen ist dieses schwache Wachstum auch noch
zu Lasten unserer Partner in Europa produziert. Der Begriff "Wachstumsmotor für Europa" ist daher total irreführend.

Und der von Rösler gefeierte angebliche Rekordanstieg der privaten
Einkommen ist schon statistisch nicht nachweisbar. Der nominale Anstieg war nämlich 2007 und 2008 höher, der reale in vielen Jahren zwischen 1999 und 2003. Vor allem aber ist der Anstieg ab
2010 weitgehend ein Reflex auf den enormen Einbruch in 2009, wobei sich weniger die Arbeitnehmereinkommen erholt haben als die Vermögenseinkommen (Abb. 17187); der Durchschnitt der Jahre 2009-11 von
Einbruch und Erholung liegt jedenfalls unter den Werten vieler früherer Jahre. Und wie im kommenden Jahr die Einkommen weiter steigen sollen, obwohl die Wirtschaftsentwicklung drastisch
einbrechen soll und wieder mit mehr schlechter bezahlter Kurzarbeit gerechnet wird, bleibt ebenfalls Röslers Geheimnis.
See more at rundbriefe.wordpress.com
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen