Freitag, 21. Oktober 2011

Wie gehen d., d. studiert haben, sich mit Theorie beschäftigen u. eine ,politische' Alltagspraxis haben, mit denen um, d. all d. nicht haben?

 

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"Die Frage [muss] erlaubt sein: Wie gehen die, die studiert haben, sich mit Theorie beschäftigen und eine 'politische' Alltagspraxis haben, mit denen um, die all das nicht haben?
 
Sind das 'Spießer'? Oder - noch schlimmer – 'Prolls'? Mit denen man sich gar nicht auseinandersetzt?
 
Die in der U-Bahn einfach nur nerven? Die andere Musik (Schlager) hören und Fußball besser als Yoga finden? Befinden wir uns in einer 'linken Szene', die prima miteinander klarkommt, weil da ja alle das richtige 'politische' Bewusstsein haben?
 
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Ein schönes Beispiel für das Missverständnis zwischen politischem und ökonomischem Bewusstsein sind die Studierendenproteste gegen die Erhebung von Studiengebühren: Die GegnerInnen von Studiengebühren argumentieren, dass alle Studierenden gegen Studiengebühren sein müssten, weil dadurch weniger Bildung für viele erhältlich sei. Das soll auch für Konzernbesitzertöchter und Politikersöhne gelten. Wenn diese nicht gegen Studiengebühren seien, sei das falsches Bewusstsein.

Das ist schlichtweg falsch. Das Kind des reichen Unternehmers hat ein immenses Bewusstsein davon, dass es selber keinen Schaden durch Studiengebühren hat, vielleicht sogar einen Nutzen, wenn weniger Arbeiterkinder studieren und die Lehrenden dadurch mehr Zeit für ihn oder sie.

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Quelle: Grundrisse Heft 29

http://www.grundrisse.net/grundrisse29/verstimmt_das_Bewusstsein.htm

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