Montag, 17. Oktober 2011

Lesebefehl!! -->> #Anti-Banken-Bewegung - #Gauck nennt Proteste "unsäglich albern" [via Nachdenkseiten]


Anti-Banken-Bewegung – Gauck nennt Proteste "unsäglich albern"

[via Nachdenkseiten]

 


Verständnis allerorten – die Aktivisten der Anti-Banken-Bewegung ernten fast überall Zustimmung.

Nur einer stellt sich quer: der ehemalige Bundespräsidentenkandidat Joachim Gauck. Er spottet über die Debatte und prophezeit dem Protest ein schnelles Ende.

Quelle:
SPIEGEL Online

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,792098,00.html
 
Anmerkung unseres Lesers A.G.:

Gauck kann und/oder will sich schlicht nicht vorstellen, dass es neben dem realen Staatssozialismus des 20. Jahrhunderts noch andere und vor allem immer wieder neue Unterdrückungsszenarien gibt, die bei Menschen emanzipatorische Impulse auslösen. Das Freiheitsideal der Occupy-Bewegung – verstanden als Freiheit vom Diktat höchst irrationaler Finanzmärkte und einer menschenverachtenden neoliberalen Ideologie – schließt er schlicht vom Freiheitsbegriff aus ("unsäglich albern"). Wenn er den Traum von einer Welt fernab der derzeitigen (Finanz-) Marktdominanz als eine "romantische Vorstellung" abstempelt, stellt er implizit analog zum Gegensatzpaar Romantik/Rationalphilosophie "die Märkte" (einschließlich der Finanzmärkte) als perfekt rational, informationseffizient etc. dar. Etwa Robert Shiller und George Akerlof haben diese Mainstreamauffassung von der Marktrationalität mit ihren "behavorial economics" (poplärwissenschaftlich: "Animal Spirits", Campus, 2009) beeindruckend und allgemeinverständlich relativiert.

Der eigentliche Romantiker ist also Gauck, wenn er blind an eine ungebrochene Marktrationalität glaubt. Bedrückend: Gauck, der offenbar das "Ende der Geschichte" durch den US-amerikanischen Kapitalismustypus der "Reagenomics" verteidigt, wäre fast ins Bundespräsidialamt eingezogen… Scharfer Kontrast: Stéphane Hessel, ebenfalls durch historische Erfahrungen geprägt, aber ungemein universalistisch in seinem Freiheitsverständnis
zur Occupy-Bewegung.

 
Ergänzende Anmerkung JB:

Mir ist es nach wie vor vollkommen unverständlich, wie SPD und Grüne diesen Mann als Präsidentschaftskandidaten aufstellen konnten.



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