Mittwoch, 12. Oktober 2011

#Familien #mit #behinderten #Angehörigen #entlasten [via Kreis Borken]


Pressemitteilung von Mittwoch, 12. Oktober 2011
Kreis Borken

Familien mit behinderten Angehörigen entlasten
Fachleute sprachen im Kreishaus über Bedeutung der Familien unterstützenden Dienste

Kreis Borken. Rund 100 Fachleute haben jetzt im Kreishaus über die Zukunft der Familien unterstützenden Dienste (FuD) im Kreis Borken gesprochen. Auf Einladung des Arbeitskreises Behindertenhilfe beleuchteten sie die Struktur der Dienste im Kreis und fragten, welche Rolle sie beim Thema Inklusion spielen.
"Dem Kreis Borken ist es ein wichtiges Anliegen, dass jeder einzelne Mensch mit Behinderung sich als gleichberechtigtes Mitglied unserer Gesellschaft fühlt", erklärte Kreisdirektor Dr. Ansgar Hörster.

Dafür seien Angebote nötig, die den individuellen Bedürfnissen gerecht würden. Bernhard Lensing, Vorsitzender des Arbeitskreises Behindertenhilfe, sieht dabei vor allem die Familien unterstützenden Dienste als tragende Säule. "Sie ermöglichen Dinge, die vorher oft undenkbar waren."

Die FuDs begleiten und beraten Familien mit behinderten Kindern und Angehörigen, organisieren Freizeitangebote und vermitteln Assistenten für Aktivitäten, die Menschen mit Behinderung alleine nicht durchführen können. Wie das in der Praxis aussieht, erläuterte Dr. Thomas Bröcheler, Direktor der Stiftung Haus Hall in Gescher. Er ist der Überzeugung: "Menschen mit Behinderung sollten möglichst überall möglichst normal dabei sein".

Mit der entsprechenden Unterstützung sei das auch in vielen Fällen möglich. Er betonte zudem, wie wichtig die Beratung durch die Familien unterstützenden Dienste sei. "Kompetenter und umfassender Rat zu möglichen Hilfen ist im deutschen Dschungel der Gesetze und Vorschriften ganz wichtig. Aber auch die Behandlung der großen Fragen bei den Übergängen in Schule, Arbeit und beim Auszug aus dem Elternhaus braucht verstehende, wissende und erfahrene Ansprechpartner."

Einen Einblick in die verschiedenen  Sichtweisen auf Inklusion eröffnete Professor Dr. Heinrich Greving von der Katholischen Hochschule NRW in Münster. "Inklusion ist ein vager und schwer zu fassender Begriff", so Greving. Ziel von Inklusion sei, dass allen Menschen durch eine sinnvolle Unterstützung sowie eine auf ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnittene professionelle Begleitung die Möglichkeit gegeben werden, mit gleichen Chancen wie alle in der Gesellschaft zu leben.
Auf dem Podium diskutierten zum Abschluss Fachleute aus Theorie und Praxis.

Mariele Stegger-Haselhoff aus Borken unterstrich als Elternvertreterin, wie wichtig die Entlastung durch die Familien unterstützenden Dienste sei. Karin Albersmann, Leiterin der FuD des Caritasverbandes Bocholt, eröffnete einen Einblick in ihren Alltag. Und Michael Wedershoven, Referatsleiter in der  Abteilung Behindertenhilfe des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, gabe Auskunft über ein mit der Technischen Universität Dortmund durchgeführtes Projekt zu Familien unterstützenden Hilfen in Westfalen-Lippe. Die Moderation der Runde übernahm Anne Tepper von Radio WMW.

Familienunterstützende Dienste:
Die Familienunterstützenden Dienste - kurz FuD - verfolgen in erster Linie zwei Ziele. Zum einen wollen sie Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Behinderung, die in ihren Familien leben, mehr Teilhabe am Leben in der Gesellschaft ermöglichen. Zum anderen verschaffen sie betreuenden Eltern und Angehörigen Entlastung.

Im vergangenen Jahr leisteten 363 Helferinnen und Helfer im Kreis Borken über 24.000 Einsatzstunden. 322 Menschen mit Behinderung wurden einzeln betreut. Dazu kamen unter anderem 182 Kurs- und Gruppenangebote sowie 14 Ferienmaßnahmen. Insgesamt profitieren rund 600 Familien. Das geht aus Berechnungen von Dr. Thomas Bröcheler, Direktor der Stiftung Haus Hall, hervor.

Der Kreis Borken unterstützt die Träger der FuDs aktuell auf freiwilliger Basis mit 150.000 Euro pro Jahr. Damit finanzieren die FuDs das hauptamtliche Personal und damit vor allem Beratungsleistungen für Familien sowie Akquise und Schulungen der FuD-Helferinnen und -Helfer. Die Kosten für die konkrete Betreuung tragen in der Regel die Pflegekassen. Dazu kommen teilweise auch Eigenanteile der Familien.

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Dieser Meldung sind folgende Medien zugeordnet:

Kreisdirektor Dr. Ansgar Hörster begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Tagung.
http://www.presse-service.de/medienarchiv.cfm?medien_id=108707

Dr. Thomas Bröcheler, Direktor der Stiftung Haus Hall in Gescher, erläuterte wie die praktische Arbeit der Familien unterstützenden Dienste aussieht.
http://www.presse-service.de/medienarchiv.cfm?medien_id=108708

Bernhard Lensing ist Vorsitzender des Arbeitskreises Behindertenhilfe im Kreis Borken, der zu dem Treffen eingeladen hatte.
http://www.presse-service.de/medienarchiv.cfm?medien_id=108709

Professor Dr. Heinrich Greving, der in Stadtlohn lebt, lehrt an der Katholischen Hochschule NRW in Münster.
http://www.presse-service.de/medienarchiv.cfm?medien_id=108710

Auf dem Podium diskutierten (v.l.): Professor Dr. Heinrich Greving, Bernhard Lensing, Moderatorin Anne Tepper, Karin Albersmann, Mariele Stegger-Haselhoff und Michael Wedershoven vom LWL.
http://www.presse-service.de/medienarchiv.cfm?medien_id=108711


Pressekontakt: Andrea Hertleif, Tel.: 0 28 61 / 82 - 21 09

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