Etikettenschwindel
Sie nennen sich noch immer "Realos" und "Linke" bei den Grünen. Doch statt um Positionen geht's nur um Posten.
[via Nachdenkseiten]
http://www.nachdenkseiten.de/?p=12692#h14
Quelle: Frankfurter Rundschau
Wem wollen die Grünen eigentlich etwas vormachen? Wen möchten sie beeindrucken mit ihren Scheingefechten zwischen sogenannten Realpolitikern und sogenannten Linken, mit ihrem angeblichen Strömungsstreit, den sie ganz offenkundig nur vortäuschen, um den Blick auf die wahren Konflikte zu verstellen? [...]
Dass die unterschiedlich titulierten Lager der Grünen auf wichtige Fragen auch unterschiedliche Antworten gegeben haben, ist lange her.
Dass die unterschiedlich titulierten Lager der Grünen auf wichtige Fragen auch unterschiedliche Antworten gegeben haben, ist lange her.
Bis Anfang der neunziger Jahre etwa waren die damaligen Linken wie Roth und Trittin für einen wesentlich radikaleren ökologischen Umbau des Wirtschaftssystems als die sogenannten Realos; die Linken standen militärischen Interventionen viel kritischer gegenüber; sie taten sich deutlich schwerer damit, die Zahl von Zuwanderern zu begrenzen.
Das damals erworbene Etikett links klebt noch heute auf ihrer Stirn, auch wenn sie und die Realpolitiker sich mittlerweile fast überall sehr einig sind. So haben, genau wie die Realos, auch etliche als links geltende Grüne für den fragwürdigen Krieg gegen Afghanistan das Händchen gehoben; sie haben dem Abbau des Sozialstaates in Gestalt der Agenda 2010 mit ermöglicht; sie haben dem Konservativen Joachim Gauck den Weg ins Bundespräsidentenamt geebnet. Man kann das alles richtig oder falsch finden. Links ist es auf keinen Fall.
Quelle: Frankfurter Rundschau
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