Im Ruhrgebiet leben so viele arme Menschen wie sonst in kaum einer anderen Region in Deutschland. WDR.de hat in Dortmund mit Menschen gesprochen, die durch Arbeitslosigkeit oder Krankheit arm geworden sind.
"Die Leute, die arm sind, sehen Sie nicht", sagt Waltraud B., die lieber nicht mit vollem Namen zitiert werden möchte und zur Dortmunder Tafel gekommen ist, um Lebensmittel zu bekommen. Sie sagt, die Armen seien in Dortmund unsichtbar. Die über 60-jährige Frau ist seit acht Jahren arbeitslos. Sie hatte es bis zur Bereichsleitung geschafft und 50 Reinigungskräfte unter sich.
Als sie dann arbeitslos wurde, galt sie als zu alt und nicht mehr vermittelbar. Jetzt gibt es Hartz IV bis zur Rente. Das ist eine traurige Perspektive, aber Waltraud B. versucht, das Beste aus der Situation zu machen. "Es gibt Menschen, denen es wesentlich schlechter geht als mir", sagt sie. "Zum Beispiel die mit Kindern." Sie weiß das sehr genau, denn auch sie bezieht Lebensmittel von der Dortmunder Tafel und hilft auch ehrenamtlich bei der Organisation. Wer hier Gemüse und Brot bekommt, der ist schon per Definition arm. Einen Ausweis, der zum Einkauf berechtigt, bekommen nur Dortmunder, deren Einkommen den Hartz-IV-Satz nicht übersteigt.
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