Wider die gemeingefährliche Dummheit der SPD
Der SPD-Lotse
Über viele Ansichten von Helmut Schmidt kann man trefflich streiten, ja man kann mühelos sogar anderer Meinung sein.
In einem jedoch hat der Altkanzler Recht:
Wenn er das mangelnde historische Wissen und Bewusstsein der heutigen Politiker beklagt. Leider hat Schmidt dabei absolut unbefleckt unwissende Journalisten nicht erwähnt.
So zeigt ausgerechnet die jüngste Ausgabe der SPD-Mitgliederzeitung "Vorwärts" den Kanzlerkandidat in umgedrehter Bismarckpose: "Der Lotse geht an Bord".
Zur Erinnerung:
Unter Bismarck trat am 22. Oktober 1878 das "Sozialistengesetz" in Kraft (gültig bis 30. September 1890). Offiziell hieß es "Gesetz gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie". Die Folgen dieses Gesetzes bedeuteten für viele Genossen Ausgrenzung, Kerker, Verfolgung und existenzielle Not. Und nicht zu vergessen, dass Bismarck nur ein politisches Ziel hatte: Den Erhalt und die Vormachtstellung Preußens.Das Titelblatt des "Vorwärts" ist grenzenlos peinlich, unsäglich dumm und eine Respektlosigkeit gegenüber den damals Verfolgten, die immerhin die Vorfahren der heutigen SPD-Genossen waren. Und der Kandidat? Der versucht offensichtlich den Spagat zwischen Bismarck und der SPD (rechts-mitte-links). Das aber dürfte schwierig werden mit der Glaubwürdigkeit beim Wahlvolk.
Literaturhinweis:
Joseph Belli: Die rote Feldpost unterm Sozialistengesetz, 1919
Thomas Rietzschel: Die Stunde der Dilettanten (auch als Hörbuch erhältlich)
VON: BENNO JACOBS
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