Flächendeckende Armut
6. Januar 2012
Armut wird auch in 2012 eines der Themen werden und wohl in einer noch verschärfteren Form, als im gerade ausgeklungenen Jahr.
Ein ganz aktuelles Beispiel ist das Renteneintrittsalter mit 67, wo sich zur Einführung immer deutlicher zeigt, dass dieses gesamte Vorhaben vor allem der Rentenkürzung dienen wird. Eine Finanzierungsmöglichkeit der längst geplünderten Rentenkassen durch die Hintertür also. Natürlich führt dies zu mehr Altersarmut aber wahrscheinlich ist die Armut irgendwann so flächendeckend in Deutschland, dass die Unterscheidung nach irgendwelchen Kriterien gar keinen Sinn mehr macht. Heute schon sieht man sie immer häufiger, normal aussehende Rentner, die die Mülleimer an den Bushaltestellen nach Leergut durchsuchen.
Die andere Seite kennt jeder, Milliarden für die Banken, hier gilt das Argument der Finanzierungslücken oder leeren Kassen, wie an vielen armutsfördernden Ecken sonst, natürlich nicht. Schließlich muss das hart erarbeitete Geld der Bevölkerung irgendwie umgeschichtet werden. Dies gilt aber nicht nur für den Bereich der Rentner, denn man schöpft natürlich mit der ganz großen Kelle ab. Es gibt auch weiterhin Verschiebungen in den Bereich der Arbeiten, von dem niemand überleben kann, womit vor allem auch die Multijobber, neben den Leergutsammlern, weiterhin Hochkonjunktur haben werden.
Der Aufschwung für alle
Man sieht, es ist nur die Frage, wie man die Sache mit der Konjunktur betrachtet und schon kann man ganz tatsächlich vom Aufschwung für alle sprechen. Manch junger Arbeitnehmer mit Studium und der fast schon obligatorisch scheinenden Zeit als minderbezahlter oder gar unbezahlter Praktikant, ist beim Eintritt in das heutige Erwerbsleben schon so
Folgt man all diesen Thesen, kommt gleich noch eine weitere Frage auf und zwar, auf welcher Grundlage sich die Bundesrepublik Deutschland eigentlich noch
Sozialstaat nennt? Man muss auch berücksichtigen, dass dies nur ein Bereich ist, wo diese Frage immer deutlicher wird. Jeder Politiker, der in der heutigen Zeit noch von so etwas, wie einem Sozialstaat redet, hat scheinbar völlig den Bezug zur Realität verloren. Man kann es auch anders formulieren und sich fragen, ob diese Politiker eigentlich noch in den Spiegel schauen können, wenn sie so etwas sagen, während Branchen, wie das Sammeln von Leergut, immer mehr boomen. Wahrscheinlich überlegen sich die Politiker auch schon, wie sie diese, meist heimliche Einnahmequelle, auch noch kontrollieren können, vielleicht bietet sich hier und da noch die Möglichkeit, dafür irgendwas an anderer Stelle zu kürzen, wenn das Geld in Deutschland schon auf der Straße liegt. Wie relativ man die Verfassung der Republik sehen muss, wurde gerade erst im Bereich der Pressefreiheit bewiesen, was auch erklären könnte, warum Menschwürde ganz allgemein auch ein Thema ist, welches erst weit, weit nach sämtlichen Gedanken des globalisierten Raubtierkapitalismus kommt. Armes Deutschland, im wahrsten Sinne des Wortes.Immer mehr Arbeit und immer weniger Geld
Aber wer wird denn gleich jammern wollen, schließlich gibt es auch immer noch gute Nachrichten aus dem ehemaligen Land der Dichter und Denker. Man nehme nur einmal den Anstieg bei der Beschäftigungsquote, der einer fast stetig fallenden Quote an Arbeitslosen gegenüber steht. Bis zu diesem Punkt klingt es echt nach einer wirklichen
Allerdings muss man auch berücksichtigen, dass der Anteil der Menschen, die für Hungerlöhne arbeiten müssen und dies zum Teil auch, weil der Staat sie durch Sanktionen im Bereich von Hartz IV dazu zwingt, der Bereich ist, der die größten Zuwachsraten hat. Folgt man diesem Weg weiter, bedeutet dies wohl irgendwann einmal Vollbeschäftigung gepaart mit Massenarmut. Hier erkennt man deutlich, warum man bei einer realistischen Betrachtung der Arbeitsmarktpolitik, wie aber auch der
Sozialpolitik, ganz und gar nicht von Erfolgen sprechen kann, sondern es am Ende des Tages nur wieder ein weiteres Indiz des völligen politischen Versagens ist. Man merkt, dass das wirtschaftliche System, welches sich auch in Deutschland, wie ein Virus ausgebreitet hat, für die Masse der Menschen auf Dauer nichts Gutes bedeutet. Genau dies müssen die Menschen verstehen, wollen sie nicht auch irgendwann einmal von Armut betroffen sein, denn nur das Verständnis der Masse, kann zu einer langfristigen Veränderung führen.Es ist an der Zeit, dass die Menschen hinter diese positiv grinsenden Gesichter der
Marionetten in der Politik schauen und verstehen, wer dort die Strippen zieht und wie die Kapitalflüsse tatsächlich sind. Wie viele Märchen von Blühenden Landschaften bis zu einem Euro der angeblich kein Teuro ist, braucht dieses Land noch, bis es endlich wach wird. Die Kapitalströme sind immer ähnlich, die Protagonisten weisen ganz klare Netzwerke auf, all dies ist bekannt, denn man bemüht sich noch nicht einmal etwas zu verbergen.Die Menschen müssen nur wach werden, bevor das Land völlig abgestürzt ist. All dies sind auch keine Verschwörungstheorien, wie der Skandal um den Bundespräsidenten Christian Wulff aktuell zeigt, da es hier nicht um Theorien, sondern knallharte Fakten geht.
Das Staatsoberhaupt ging vor gut einem halben Jahr schon massiv gegen die Pressefreiheit in Deutschland vor, was wahrscheinlich niemals ans Tageslicht gekommen wäre, hätte sich die aktuelle Affäre nicht ergeben. Unter diesem Gesichtspunkt muss man den deutschen Bundespräsidenten nun sehen und dies ist erschreckend, gibt es doch nicht nur in Deutschland scheinbar ein Problem mit der Pressefreiheit, wie Ungarn zeigt. So bleiben zum Abschluss einige Fragen, wie zum Beispiel, auf welchem Weg Deutschland sich aktuell befindet, was natürlich letztendlich für ganz Europa gilt oder auch die Frage, ob
Europa einen europäischen Frühling braucht?
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