Wochenlang haben die Vorkommnisse in Mainz die deutsche Öffentlichkeit beschäftigt. Mit Windeseile griffen Parteien, Politiker und Verbände das Thema Personalmangel bei der Bahn auf, um im Bundeswahlkampf noch schnell zu punkten. Und auch die EVG versuchte geschmeidig, Honig aus der Situation zu saugen. Doch das großartige Gipfeltreffen" mit der DB erbrachte - erwartbar - nur ein klägliches Ergebnis: Die letztendliche Verantwortung für die Personalplanung bleibt beim Unternehmen", so der entlarvende Kernsatz der zwischen Arbeitgeber und Gewerkschaft getroffenen Vereinbarung. Kurzum, von der EVG haben die Beschäftigten auch in dieser Sache nichts zu erwarten.
Klar ist: Die kritische Personalsituation im DB Konzern ist kein Novum, sondern besteht schon lange. Seit Jahren fallen durch Personalmangel etwa bei Lokomotivführern und Zugbegleitern immer wieder Züge aus oder fahren unterbesetzt. Die GDL hat bereits im Tarifabschluss 2011 Elemente einer bedarfsgerechten Personalplanung verankert, die im Rahmen des ZukunftTV endgültig tarifiert werden sollten. Doch hier wie andernorts zeigt die DB ihr wahres Gesicht und hat bisher eine Einigung verhindert, um weiterhin budgetgesteuert am Bedarf vorbei unrealistisch planen zu können.
Was also bleibt, nachdem der Vorhang gefallen ist? Außer vollmundigen Versprechungen hat sich nichts getan. Die DB hat noch immer zu wenig Personal, Leidtragende sind und bleiben die Mitarbeiter. Doch die GDL und ihre Betriebsräte werden die Interessen der Beschäftigten weiterhin konsequent vertreten und mit der Durchsetzung des ZukunftTV weitere Aufführungen der Schmierenkomödie verhindern.
http://www.gdl.de/uploads/Aktuell-2013/AushangReport-1377156725.pdf
http://www.gdl.de/uploads/Aktuell-2013/AushangReport-1377156725-E.pdf
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