Mittwoch, 13. Februar 2013

lesenswert -->> Offener Brief namhafter Persönlichkeiten fordert die 30-Stunden-Woche [via scharf-links.de]


Offener Brief namhafter Persönlichkeiten fordert die 30-Stunden-Woche

 

von Prof. Dr. Heinz-J. Bontrup + Prof. Dr. Mohssen Massarrat

 

[via scharf-links.de]

 

http://scharf-links.de/43.0.html?&tx_ttnews[tt_news]=32637&tx_ttnews[backPid]=56&cHash=6f21468f30
 

 

Neue Veröffentlichung zum Thema Arbeits- zeitverkürzung und der Forderung nach Einführung der 30-Stunden-Woche.

In einem Offenen Brief an die Vorstände deutscher Gewerkschaften, Parteien, Sozial- und Umweltverbände sowie Kirchenleitungen treten namhafte Personen mit Nachdruck dafür ein, endlich "dem Kampf gegen die Massenarbeits- losigkeit höchste Priorität einzuräumen".

In Deutschland herrscht mit vier Millionen Erwerbslosen eine volkswirtschaftlich unver- antwortliche Unterbeschäftigung. Hinzu kommen beinahe sechs Millionen prekär Beschäftigte. Diese bittere Realität darf, wie die Regierungsparteien es versuchen, nicht länger schön geredet werden.

Zu den ErstunterzeichnerInnen gehören u.a. Oskar Negt, der Fraktionsvorsitzende der Piraten im Düsseldorfer Landtag Joachim Paul, Friedhelm Hengsbach, Rudolf Hickel, Peter Brandt, Sarah Wagenknecht, Fritz Vilmar, Eckart Spoo, Diether Dehm, Peter Conradi, Daniel Kreutz.

In ihrem Brief führen die Verfasser (Prof. Dr. Heinz-Josef Bontrup, Sprecher der Arbeits- gruppe Alternative Wirtschaftspolitik und Prof. Dr. Mohssen Massarrat, attac-Arbeits- gruppe 'Arbeitszeitverkürzung Jetzt') die seit Jahren stattfindende Umverteilung von den Arbeits- zu den Besitzeinkommen auf die lange bestehende Massenarbeitslosigkeit zurück.

"Die grassierende Angst, den eigenen Arbeitsplatz zu verlieren, ist der Hauptgrund für die Bereitschaft der Beschäftigten, gesamtwirtschaftlich kontraproduktive Lohnsenkungen und Arbeitszeitverlängerungen hinnehmen zu müssen", betont Prof. Bontrup. Solange ein Überangebot auf dem Arbeitsmarkt besteht, wird sich hieran auch nichts ändern. Es kommt zu einer weiteren sozialen Spaltung und darüber hinaus auch zu einer Zunahme an psychosomatischen Erkrankungen unter den Arbeitslosen und zu drama- tisch steigenden chronischen Erkrankungen bis zum 'Burn-out' unter den Beschäftigten.

Daher ist "eine faire Verteilung der Arbeit durch kollektive Arbeitszeitverkürzung auf eine rechnerisch gesamtwirtschaftliche 30-Stunden-Woche dringend notwendig", so Prof. Massarrat. Während die Massenarbeitslosigkeit Angst und Perspektivlosigkeit begünstigt, liefert Arbeitszeitverkürzung den Schlüssel für eine moderne und zukunfts- fähige Gesellschaft, in der endlich auch die Vereinbarung von Familie und Beruf möglich wird und ein entscheidender Schritt zur Gleichstellung der Geschlechter gemacht werden kann. Die anhaltend steigende Produktivität oberhalb der realen Wachstums- raten muss für eine menschenwürdige Gesellschaft, für mehr Demokratie und soziale Stabilität genutzt werden, statt sie für unproduktive Reichtumsakkumulation in wenigen Händen und für eine wachsende Ungleichheit in Deutschland und auch in Europa zu vergeuden.

Die Forderung nach der 30-Stunden-Woche, darüber sind sich Bontrup und Massarrat im Klaren, stellt zwar alle Beteiligte vor große Herausforderungen, diese können aber gemeistert werden, wenn sich über die Tarifparteien hinaus auch die Parteien, Kirchen und andere zivilgesellschaftliche Kräfte in einem Gesellschaftsvertrag dafür einsetzen.

V.i.S.d.P.
Prof. Dr. Heinz-J. Bontrup (Tel. 0160/94479984
Prof. Dr. Mohssen Massarrat (Tel. 0176/96746309)

www.taz.de/Kommentar-30-Stunden-Woche/!110765

 


VON: PROF. DR. HEINZ-J. BONTRUP + PROF. DR. MOHSSEN MASSARRAT


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