Die Schwäche breitet sich aus:
Industrieproduktion, Industrieumsatz und Export nach unten
http://www.jjahnke.net/rundbr89.html#2601
Die deutsche Industrieproduktion schwächte sich im Dezember 2011 weiter ab.
Der Rückgang gegenüber Juli 2011 liegt schon bei mehr als 5 % (Abb. 04306).
Auch der Umsatz der gewerblichen Wirtschaft geht bereits seit Juli 2011 zurück und lag im Dezember um 5,9 % niedriger, der Inlandsumsatz sogar um 6,7 % (Abb. 04910).
Ebenso schwächt sich der Export ab und das bereits seit März vergangenen Jahres (Abb. 15593, 17009). Dabei war der Rückgang gegenüber dem Vormonat im Dezember mit minus 4,3 % besonders ausgeprägt. Und bevor hier gleich Jemand "China" ruft, dorthin gehen nur 6 % des deutschen Exports, in die krisengeschüttelte Eurozone dagegen 40 %.
Trotz aller dieser eher negativen Signale, beruhigen Politik und Medien. Der Bundeswirtschaftsminister klammert sich an die letzten Auftragszahlen, die wieder einmal eine kleine Bewegung nach oben machten, jedoch gegenüber Juni vergangenen Jahres schon um minus 6,1 % tiefer lagen (Abb. 04569).
Beim Export tröstet das Statistische Bundesamt mit dem Jahresergebnis 2011, das wegen der besseren Entwicklung im ersten Halbjahr um insgesamt 11,4 % das Vorjahr übertraf, dies allerdings in nominalen Werten ohne Berücksichtigung der Preissteigerung von 3,7 %. Und so kann uns SPIEGEL-online die frohe Botschaft melden: "Deutsche Exporte knacken Eine-Billion-Euro-Marke", auch wenn das schon der Schnee vom ersten Halbjahr ist.
Und Bundeswirtschaftsminister Rösler macht daraus in seiner Presseerklärung von heute quasi in einem Eiertanz um die Wahrheit herum:
"Die deutsche Wirtschaft kann auf ihr bislang stärkstes Außenhandelsjahr zurückblicken. Aktuell ist es angesichts der Schwächephase der Weltwirtschaft zwar schwieriger, an diese Erfolge anzuknüpfen. Die deutsche Wirtschaft ist aber nach wie vor hoch wettbewerbsfähig. Mit der Belebung der Weltwirtschaft wird sie ihre Wachstumschancen daher weiterhin erfolgreich zu nutzen wissen."
Die eigentliche Botschaft hinter den frohen Meldungen lautet: "Leute, kauft mehr ein". Wenn der Export lahmt, kann nur noch die Binnenkonjunktur Deutschland über Wasser halten. Deswegen auch die irreführende Meldung des Statistischen Bundesamt von vor einigen Tagen, über die angeblich in 2011 gestiegenen Reallöhne, die doch im letzten Quartal 2011 bereits deutlich auf Minuswerte abgestürzt waren (Abb. 17008).
Posted via email from Daten zum Denken, Nachdenken und Mitdenken
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