Samstag, 8. Juni 2013

Erster niedersächsischer Ministerpräsident...Kopf profitierte von dem Vermögen ermordeter Juden [via Nordwestradio]


Nordwestradio Journal

Hinrich Wilhelm Kopf und die Nazis

 
[via Nordwestradio]
 
 

 

Erster niedersächsischer Ministerpräsident mit dunkler Vergangenheit

Er war der erste Ministerpräsident Niedersachsens und eine Identifikationsfigur der Sozialdemokratie: Hinrich Wilhelm Kopf. Jetzt hat eine Historikerin sein Leben vor 1945 genauer beleuchtet und Erschreckendes gefunden. Kopf hatte an Enteignungen während der Nazi-Zeit mitgewirkt und dabei gut verdient. Die niedersächsische SPD möchte sein Leben nun neu bewerten.

 

Nach der Vorstellung der Biografie "Hinrich Wilhelm Kopf – ein konservativer Sozialdemokrat" der Historikerin Teresa Nentwig schlussfolgerte die Vizepräsidentin des Niedersächsischen Landtages Gabriele Andretta: "Man wird das Leben von Hinrich Wilhelm Kopf neu bewerten müssen". Es bestehe kein Zweifel mehr daran, dass Kopf sich in den Diensten des verbrecherischen NS-Regimes schuldig gemacht habe.

Kopf profitierte von dem Vermögen ermordeter Juden

Nentwig hatte recherchiert, dass Hinrich Wilhelm Kopf während der deutschen Besatzung Polens von 1939 bis 1944 als Mitarbeiter der nationalsozialistischen Behörde "Haupttreuhandstelle Ost" an der Verwertung des Vermögens der verfolgten und ermordeten jüdischen Bevölkerung Polens beteiligt war und von dieser Arbeit auch persönlich profitiert hat.

Dunkle Vergangenheit, [2:02] http://www.radiobremen.de/nordwestradio/sendungen/nordwestradio_journal/audio112840-popup.html


Biografie beleuchtet Hinrich Wilhelm Kopf und sein Leben vor 1945

Modder: "Kopfs Leben neu bewerten"

Die Fraktionsvorsitzende der SPD im niedersächsischen Landtag, Hanne Modder.

"Mitläufer wie Hinrich Wilhelm Kopf haben dazu beigetragen, dass das nationalsozialistische Unrechtsregime alle Bereiche des Lebens durchdringen und in den besetzten Gebieten während des Zweiten Weltkrieges eine brutal-effiziente Verwaltung aufbauen konnte", sagt Johanne Modder, SPD-Fraktions-vorsitzende im niedersächsischen Landtag. Kopf habe über seine enge Verstrickung in die NS-Verwaltung nach dem Krieg die Unwahrheit gesagt.

Die neuen Erkenntnisse der Wissenschaftlerin Teresa Nentwig müssten dazu führen, dass sich die historische Kommission für Niedersachsen und Bremen jetzt ausführlich mit der Bewertung der Person Kopf und seines Lebens auseinandersetzt. Nordwestradio-Moderator Tom Grote sprach mit Johanne Modder.

Gespräch Johanne Modder, [5:27]  http://www.radiobremen.de/nordwestradio/sendungen/nordwestradio_journal/audio112838-popup.html
Muss die Biografie Hinrich-Wilhelm Kopfs neu bewertet werden?





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