Die Wahrheit über Mindestlöhne (Nachdenkseiten)
http://www.nachdenkseiten.de/?p=7892#h05
Deutsche Wirtschaftswissenschaftler verkaufen es gern als ein ökonomisches Naturgesetz: Wenn der Staat Mindestlöhne vorschreibt, vernichtet er damit Arbeitsplätze. Unweigerlich und in jedem Fall. Eindringlich warnten die Chefs von sieben Wirtschaftsforschungsinstituten 2008 vor einem "staatlichen Lohndiktat". Denn dies würde zu "erheblichen Beschäftigungsverlusten" führen. Bis heute haben sie ihre Meinung nicht geändert. Dabei ist die Wahrheit deutlich komplizierter. Der Zusammenhang ist längst nicht so klar, wie die Professoren suggerieren. So zeigt eine jetzt veröffentlichte Mammut-Untersuchung des Arbeitsmarkt-Forschungszentrums der US-Eliteuniversität Berkeley: Höhere Mindestlöhne haben in den Vereinigten Staaten in den vergangenen 16 Jahren keine Jobs vernichtet. "Wir finden keine negativen Beschäftigungseffekte", lautet das Fazit der Arbeit mit dem Titel "Minimum Wage Effects Across State Borders"
In einem ersten Schritt stellen die Forscher fest: Höhere Mindestlöhne haben tatsächlich die sozialpolitisch gewünschte Wirkung. Wenn ein Bundesstaat den Mindestlohn erhöhte, stiegen danach die Einkommen der betroffenen Beschäftigten auch deutlich an die Arbeitgeber konnten die Gesetze also nicht umgehen. Auf die höheren Lohnkosten reagierten sie dennoch nicht mit Entlassungen
Diese Ergebnisse stützen die Theorie des britischen Arbeitsmarkt-Forschers Alan Manning. Der Professor der London School of Economics propagiert seit mehr als zehn Jahren, dass reale Arbeitsmärkte nicht so perfekt funktionieren, wie es Ökonomen in ihren Modellen unterstellen. Im wirklichen Leben würden die Arbeitgeber gerade im Niedriglohnsektor über Marktmacht verfügen diese erlaube es ihnen, die Löhne ihrer Beschäftigten zu drücken. Wenn das so ist, können staatliche Lohnuntergrenzen die Einkommen von Geringqualifizierten erhöhen, ohne dass Arbeitsplätze verloren gehen. Handelsblatt http://www.handelsblatt.com/politik/nachrichten/us-studie-die-wahrheit-ueber-mindestloehne;2713774;0
Quelle 2: Die Studie "Minimum Wage Effects Across State Borders" [PDF - 437 KB]
Quelle 2: Die Studie "Minimum Wage Effects Across State Borders" [PDF - 437 KB]
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