Donnerstag, 4. Oktober 2012

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global news 2767 28-09-12: Der Arbeitsmarkt kippt, der Einzelhandel im Sinkflug

[via jjahnke.net]

 


1. Arbeitsmarkt

Die Arbeitslosigkeit ist im August im sechsten Monat in Folge saisonal bereinigt wieder gestiegen, seit April schon um 53.000 (Abb. 14925).

Nicht bereinigt ging sie noch einmal saisonmäßig zurück, wenn auch deutlich weniger als für die Jahreszeit üblich (Abb. 14726). Die offizielle Darstellung vermeidet die Aussage steigender saisonal bereinigter Arbeitslosigkeit und spricht statt dessen von geringerem Rückgang als saisonal üblich, was den Eindruck weiterhin tendenziell sinkender Arbeitslosigkeit erwecken soll.

Hinzu kommt eine ganze Menge Trickserei mit der Statistik. Nur noch 53.9 % der 5,2 Millionen Unterstützungsbezieher wurden im September 2012 amtlich als arbeitslos ausgewiesen (Abb. 04980). Nur sechs Jahre zuvor lag der Wert noch bei 65 %. Und dabei wurde vielen Menschen die Stütze gestrichen, weil sie nicht jede Arbeit angenommen haben, so daß der Anteil an den eigentlich unterstützungsbedürftigen Arbeitssuchenden noch tiefer gefallen sein dürfte.

Daß der deutsche Arbeitsmarkt auf einen Wendepunkt zuläuft, zeigt sich auch im Stellendindex der Bundesanstalt für Arbeit, der schon seit Beginn dieses Jahres zurückläuft (Abb. 14616).

Doch für Bundeswirtschaftsminister Rösler ist der Arbeitsmarkt laut heutiger Pressemitteilung weiterhin "stabil" und in "guter Verfassung".

"Der deutsche Arbeitsmarkt entwickelt sich vor dem Hintergrund der gedämpften konjunkturellen Perspektiven weiterhin stabil. Zwar belasten die rezessiven Tendenzen in der Eurozone auch die deutsche Wirtschaft und haben die positive Dynamik auf dem Arbeitsmarkt vorerst gestoppt. In diesen schwierigeren Zeiten erweist sich unsere Wirtschaft aber weiterhin als widerstandsfähig. Nach rund zweieinhalb Jahren ununterbrochenen Anstiegs der Beschäftigung um saisonbereinigt mehr als 1,3 Millionen und einem Beschäftigungsstand von derzeit rund 41,7 Millionen Erwerbstätigen ist unser Arbeitsmarkt heute in guter Verfassung. Er bleibt deshalb eine wichtige binnenwirtschaftliche Stütze und wird dazu beitragen, dass Deutschland die konjunkturelle Schwächephase vergleichsweise gut überstehen wird."

2. Einzelhandel

Daß die deutschen Verbraucher auf der Bremse stehen und die Wirtschaft durchaus nicht so widerstandsfähig ist, wie der Bundeswirtschaftsminister vorgibt, zeigt auch die Entwicklung des Einzelhandels. Der hat seit dem Gipfel im Juli 2011 bereits real 1,4 % an Umsatz verloren (Abb. 04943).



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