Wie doof sind die in den Notenbanken eigentlich, um sich nicht am Anfang vorzustellen, daß das von ihnen in Unmengen gedruckte Geld nicht bei denen ankommt, die es wirklich brauchen, sondern bei denen, die damit nur noch mehr spekulieren? Oder wollten sie es so?
Da haben sie um den Globus herum die Kurse der Anleihen jahrelang mit deren massenhaftem Aufkauf gedrückt, aber nicht den Unternehmen die Finanzierung erleichtert, sondern nur anderenorts Finanzblasen aufgeblasen. So floß das Geld in die Schwellenländer, wohin wegen höherer Renditen die Anleger auswichen, oder auf die Aktienmärkte. Jetzt, nachdem nach den Andeutungen der Fed wieder Zinsanstieg angesagt ist, schwappt die Finanzbrühe zurück (Abb. 03944). Der Spekulant macht regelmäßig einen doppelten Schnitt, den ersten beim Abstieg der Kurse, den nächsten bei deren Aufstieg, oder - wenn's paßt auch umgekehrt. Immer ist er schnell genug auf die neue Richtung eingestellt. Nur die, die das Geld wirklich brauchen, oder auch die braven - oder soll man sagen naiven - Anleger mit Angst um ihre Ersparnisse verlieren jedes Mal Dank Draghi und Konsorten.
Geldsystem der Eurozone geworfen hat (Abb. 16572)? Die haben vor allem den Spekulanten erlaubt, ihre An- und Einlagen in den Krisenländern wieder schadlos abzuziehen. Wenig ist dort in der Realwirtschaft geblieben und so fällt die Wirtschaftsleistung weiter und steigt die Arbeitslosigkeit höher. Und die Zinsen für kleinere und mittlere Unternehmen in Italien und Spanien sind nur weiter gestiegen (Abb. 16900).
Selbst die chinesische Notenbank ist jetzt auf den Trichter gekommen, daß ihre Giga-Liquiditätsflut die Schiffe der Spekulanten und Schattenbanken gewaltig gehoben hat, nicht aber mehr der Wirtschaft hilft.
Wer rettet uns vor den Notenbanken?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen