Jede Woche sterben in Deutschland drei Kinder durch Gewalt oder Vernachlässigung. Die spektakulären Todesfälle bleiben im öffentlichen Bewusstsein, Kevin in Bremen, Lea-Sophie in Schwerin oder Chantal in Hamburg. Sie und viele andere Kinder könnten heute noch leben, wenn Sozialbehörden und Jugendämter aufmerksam gewesen wären.
Nun sind alle sensibilisiert: Politik, Behörden, Öffentlichkeit. Werden Kinder jetzt besser vor Gewalt geschützt? Sind die Behörden auf Kommunal- und Landesebene nun endlich angemessen ausgestattet? Oder bleibt den Verantwortlichen auch weiterhin nur die Hoffnung, dass in der eigenen Stadt, im eigenen Land kein Kind stirbt?
Anmerkung C.R.:
Im Zuge der Einführung des neoliberalen Gedankenguts in die Kommunen geraten insbesondere die sozialen Ausgaben, die stets einen sehr großen Posten im Kommunalhaushalt einnehmen, zunehmend in den Fokus der Ausgabenkürzungen und Stellenstreichungen. Die Mitarbeiterschaft hat enorme Verantwortung und ihre Aufgaben scheinen nicht immer leicht.
Jedoch: Auch mit dem erwähnten Dormagener Modell, das für ganz Deutschland als Vorbild fungieren soll, kann es bislang unbescholtenen Familien/Eltern passieren, dass sie in die unermüdlichen Mühlen aus Gerichten/Richtern sowie Behörden und Gutachtern/Sachverständigen geraten. Wohin das führen kann, ist in einem anderen Kontext im Fall Mollath zu beobachten.
Zur Vermeidung bzw. Schlichtung von Konflikten empfiehlt der 14. Kinder- und Jugendbericht http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/Service/publikationen,did=196138.html (S. 547) die Einrichtung von kommunalen Ombudsstellen, die den jeweiligen Jugendhilfeausschüssen angeschlossen sein können.
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