Donnerstag, 9. Dezember 2010

#Kinderspielzeug in #Deutschland ist mit viel zu #hohen #Konzentrationen an #gefährlichen #Schadstoffen #belastet.


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Leuphana Universität Lüneburg, Henning Zuehlsdorff, 09.12.2010 13:16

Kinderspielzeug zu hoch belastet

Universität Lüneburg: Schadstoffgrenzen sind "unverantwortlich" –
Wissenschaftler fordert: Duftstoffe ganz verbieten

Lüneburg. Kinderspielzeug in Deutschland ist mit viel zu hohen
Konzentrationen an gefährlichen Schadstoffen belastet. Darauf hat die
Leuphana Universität Lüneburg hingewiesen. "Die zulässige Mengen sowohl an
polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) als auch an
Schwermetallen liegen weit über dem vertretbaren Maß und sind
unverantwortlich", warnt Prof. Klaus Kümmerer. Der Lüneburger
Umweltwissenschaftler kritisiert damit die jüngste EU-Richtlinie zu den
Sicherheitsanforderungen für Spielzeug scharf. Betroffene Kinder, die mit
stark belastetem Spielzeug in Berührung kommen, würden nach seiner
Einschätzung einer Gefahr ausgesetzt, die etwa dem Konsum von 40
Zigaretten nacheinander entspreche. Den Einsatz von zusätzlichen
Duftstoffen hält Kümmererer sogar für "absolut überflüssig."

Mit der Richtlinie aus dem Jahr 2009, die jetzt in nationales Recht
umgesetzt werden soll, will die EU Spielzeug sicherer machen und Kinder
besser schützen. Nach Meinung des Lüneburger Wissenschaftlers kann das
jedoch mit den derzeit gültigen Grenzwerten nicht gelingen. "Gerade die im
Spielzeug enthaltenen krebsverursachenden PAK zeigten ihre Wirkung oft
erst nach Jahrzehnten. Ein Zusammenhang zu der Vergiftung im Kindesalter
sei dann nicht mehr nachweisbar. Kümmerer warnte auch vor unkalkulierbaren
Risiken, die von Schwermetallen ausgehen: "Es gibt Grund zu der Annahme,
dass diese Stoffe bei den Kindern zu Verhaltensauffälligkeiten führen
können."

Gefährlich sind laut Kümmerer ebenfalls die zahlreich eingesetzten
Duftstoffe in Spielzeugen. Von ihnen gehe ein hohes Allergierisiko aus.
"Duftstoffe in Spielsachen dienen ausschließlich der Verkaufsförderung.
Sie sind absolut überflüssig und sollten deshalb verboten werden", fordert
der Experte.

Prof. Klaus Kümmerer leitet an der Leuphana Universität Lüneburg das
Institut für Umweltchemie. Seine Professur für stoffliche Ressourcen ist
neuartig in der deutschen Hochschullandschaft. Als einer der ersten
deutschen Wissenschaftler beschäftigt er sich intensiv mit der Erforschung
von Möglichkeiten einer nachhaltigen Chemie. Dabei geht es ihm vor allem
darum, chemische Produkte so zu gestalten, dass sie nach ihrem Einsatz
keine schädlichen Wirkungen auf die Umwelt haben.

Arten der Pressemitteilung:
Forschungs- / Wissenstransfer
Forschungsergebnisse

Sachgebiete:
Chemie
Ernährung / Gesundheit / Pflege
Medizin
Umwelt / Ökologie

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.leuphana.de/klaus-kuemmerer

Die gesamte Pressemitteilung erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/pages/de/news401193

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution136



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