Mittwoch, 28. Mai 2014

--->>> Wie der 4. Juli wurde Memo­r­ial Day zu einem Fest des Kriegs umprogrammiert. Warum Krieg unabwendbar ist

 
 
Warum Krieg unabwendbar ist
 
 
Geschrieben von Paul Craig Roberts — http://​www​.antikrieg​.com
 
[via Linke Zeitung]
 
 
 
 
 
 
 
 

Memo­r­ial Day ist der Tag, an dem wir unserer Kriegstoten gedenken. Wie der 4. Juli wurde Memo­r­ial Day zu einem Fest des Kriegs umprogrammiert.

Wer Fam­i­lien­ange­hörige und liebe Fre­unde im Krieg ver­loren hat, will nicht, dass deren Tod verge­blich war. Fol­gerichtig wer­den Kriege zu glo­r­re­ichen Unter­fan­gen, betrieben von edlen Sol­daten, die für Wahrheit, Gerechtigkeit und den Amer­i­can Way kämpfen. Patri­o­tis­che Ansprachen sagen uns, wieviel wir denen schulden, die ihr Leben hingegeben haben, damit Amerika frei bleiben konnte.

Die Ansprachen sind gut gemeint, aber sie schaf­fen eine falsche Real­ität, die immer mehr Kriege fördert. Keiner von Amerikas Kriegen hatte etwas zu tun mit der Bewahrung der Frei­heit Amerikas. Im Gegen­teil, die Kriege wis­chten unsere bürg­er­lichen Frei­heiten bei­seite und machten uns unfrei.

Präsi­dent Lin­coln erließ eine Verord­nung für die Ver­haf­tung und Inhaftierung von Zeitungsre­portern und –redak­teuren des Nor­dens. Er ließ 300 Zeitun­gen im Nor­den schließen und hielt 14.000 poli­tis­che Gefan­gene einges­perrt. Lin­coln ließ den Kriegskri­tiker Abge­ord­neten zum Repräsen­tan­ten­haus der Vere­inigten Staaten von Amerika Clement Val­landigham aus Ohio ver­haften und schob ihn ab zu den Kon­föderierten. Präsi­dent Woodrow Wil­son nützte den Ersten Weltkrieg, um die Mei­n­ungs­frei­heit zu unter­drücken, und Präsi­dent Franklin D. Roo­sevelt benutzte den Zweiten Weltkrieg, um 120.000 Bürger der Vere­inigten Staaten von Amerika japanis­cher Herkunft mit der Begrün­dung zu internieren, dass die Rassen­zuge­hörigkeit sie verdächtig machte. Pro­fes­sor Samuel Walker fol­gerte, dass Präsi­dent George W. Bush den „Krieg gegen den Ter­ror" für einen Run­dum­schlag gegen die Frei­heit in den Vere­inigten Staaten von Amerika nutzte, was Bush zur größten Gefahr machte, mit der die amerikanis­che Frei­heit je kon­fron­tiert war.

Lin­coln hob für immer Rechte der (Bundes-)Staaten auf, aber die Aufhe­bung von Habeas Cor­pus und Mei­n­ungs­frei­heit, die Hand in Hand gin­gen mit den drei größten Kriegen Amerikas, wurde jew­eils mit Ende des Krieges been­det. Wie auch immer, die Außerkraft­set­zung der Ver­fas­sung durch Präsi­dent George W. Bush wurde von Präsi­dent Obama aus­geweitet und mit­tels Kongress und Verord­nun­gen zu Recht kod­i­fiziert. Weit davon ent­fernt, unsere Frei­heit zu vertei­di­gen, star­ben unsere Sol­daten im „Krieg gegen den Ter­ror," damit der Präsi­dent Bürger der Vere­inigten Staaten von Amerika ohne rechtsstaatliches Ver­fahren unbe­fris­tet einsper­ren und Bürger der Vere­inigten Staaten von Amerika allein auf Ver­dacht hin umbrin­gen kann, ohne nach Gesetz oder Ver­fas­sung Rechen­schaft able­gen zu müssen.

Die Schlussfol­gerung ist unver­mei­dlich, dass Amerikas Kriege unsere Frei­heit nicht beschützt, son­dern stattdessen zer­stört haben. Wie Alexan­der Solsch­enizyn sagte: „Ein Zus­tand des Kriegs dient nur als Vor­wand für Tyran­nei im Inland."

Die Sezes­sion der Süd­staaten bildete eine Gefahr für Wash­ing­tons Imperium, aber nicht für die Men­schen Amerikas. Weder die Deutschen im Ersten Weltkrieg noch die Deutschen und Japaner im Zweiten Weltkrieg bilde­ten irgen­deine Gefahr für die Vere­inigten Staaten von Amerika. Deutsch­land hat den Ersten Weltkrieg nicht zum Zweck ter­ri­to­ri­aler Expan­sion begonnen und geführt. Japans Ambi­tio­nen drehten sich um Asien. Hitler wollte keinen Krieg mit Eng­land und Frankre­ich, seine ter­ri­to­ri­alen Ambi­tio­nen betrafen in erster Linie die Wiedere­ingliederung der deutschen Prov­inzen, die Deutsch­land nach dem Ersten Weltkrieg ent­ge­gen Präsi­dent Wilsons Garantien weggenom­men wor­den waren. Alle weit­eren deutschen Bestre­bun­gen waren nach Osten gerichtet. Keines der bei­den Län­der hatte irgendwelche Pläne, in die Vere­inigten Staaten von Amerika einzu­marschieren. Japan griff die Flotte der Vere­inigten Staaten von Amerika an, um ein Hin­der­nis für seine Aktiv­itäten in Asien zu beseit­i­gen, nicht als Vor­bere­itung für eine Inva­sion Amerikas.

Mit Sicher­heit stell­ten die vom Bush und Obama im 21. Jahrhun­dert ver­wüsteten Län­der – Irak, Afghanistan, Libyen, Soma­lia, Syrien, Pak­istan und Jemen für die Vere­inigten Staaten von Amerika keine mil­itärische Bedro­hung dar. In der Tat wur­den diese Kriege von einer tyran­nis­chen Exeku­tive benutzt, um die Grund­lage für den Sta­sis­taat zu legen, der jetzt in der Vere­inigten Staaten von Amerika besteht.

Die Wahrheit ist schwer zu ertra­gen, aber die Tat­sachen sind ein­deutig. Amerikas Kriege wur­den gekämpft, um Wash­ing­tons Macht zu ver­größern, die Prof­ite der Banker und Rüs­tungskonz­erne und die Ver­mö­gen der Gesellschaften der Vere­inigten Staaten von Amerika. Der Mari­ne­gen­eral Smed­ley But­ler sagte: „Ich diente in allen Rän­gen vom Unter­leut­nant bis zum Gen­eral­ma­jor. In dieser Zeit war ich die meiste Zeit ein hochk­las­siger Muskel­mann für Big Busi­ness, für Wall Street und für die Banker. Kurz gesagt, ich war ein Gang­ster für den Kapitalismus."

Es ist mehr oder weniger unmöglich, der Kriegstoten zu gedenken, ohne sie zu glo­ri­fizieren, und es ist unmöglich, sie zu glo­ri­fizieren, ohne ihre Kriege zu glorifizieren.

Im gesamten Zeitraum des 21. Jahrhun­derts haben die Vere­inigten Staaten von Amerika Krieg geführt, nicht einen Krieg gegen Armeen oder Bedro­hun­gen von Amerikas Frei­heit, son­dern gegen Zivilis­ten, gegen Frauen, Kinder und Dor­fäl­teste, und Kriege gegen unsere eigene Frei­heit. Eliten mit einem begrün­de­ten Inter­esse an diesen Kriegen sagen uns, dass die Kriege für weit­ere 20 bis 30 Jahre weit­erge­hen müssen, ehe wir die „ter­ror­is­tis­che Gefahr" besiegen.

Das ist natür­lich Unsinn. Es gab keine ter­ror­is­tis­che Bedro­hung, bis Wash­ing­ton anf­ing, Ter­ror­is­ten zu schaf­fen durch mil­itärische Angriffe gegen mus­lim­is­che Bevölkerun­gen auf der Grund­lage von Lügen.

Mit seinen Kriegslü­gen hatte Wash­ing­ton so viel Erfolg, dass Wash­ing­tons Dreistigkeit und Über­he­blichkeit weit über Wash­ing­tons Urteilsver­mö­gen hinausgehen.

Durch den Sturz der recht­mäßig gewählten Regierung der Ukraine hat Wash­ing­ton die Vere­inigten Staaten von Amerika in die Kon­fronta­tion mit Rus­s­land getrieben. Diese Kon­fronta­tion kön­nte schlimm enden, vielle­icht für Wash­ing­ton und vielle­icht für die ganze Welt.

Wenn Gaddafi und Assad sich Wash­ing­ton nicht beugten, warum glaubt Wash­ing­ton, dass Rus­s­land das tun wird? Rus­s­land ist nicht Libyen oder Syrien. Wash­ing­ton ist der Rüpel, der das Kinder­gartenkind ver­prügelt hat und jetzt glaubt, es mit dem Vertei­di­ger der Col­lege­mannschaft aufnehmen zu können.

Die Regimes Bush und Obama haben Amerikas Ruf zer­stört mit ihren unabläs­si­gen Lügen und Gewalt gegen andere Völker. Die Welt betra­chtet Wash­ing­ton als die haupt­säch­liche Bedrohung.

Umfra­gen in aller Welt zeigen durch­weg, dass Völker in der ganzen Welt die Vere­inigten Staaten von Amerika und Israel als die zwei Län­der sehen, die die größte Gefahr für den Frieden darstellen.

Die Län­der, die Wash­ing­tons Pro­pa­ganda zu „Schurken­staaten" und zur „Achse des Bösen" erk­lärt, wie zum Beispiel den Iran und Nord­ko­rea, sind viel weiter unten auf der Liste zu finden, wenn die Men­schen in aller Welt gefragt wer­den. Klarer kann nicht gezeigt wer­den, dass die Welt nicht an Wash­ing­tons eigen­nützige Pro­pa­ganda glaubt. Die Welt sieht die Vere­inigten Staaten von Amerika und Israel als die Schurkenstaaten.

Die Vere­inigten Staaten von Amerika und Israel sind die einzi­gen bei­den Län­der auf der Welt, die sich im Griff von Ide­olo­gien befinden. Die Vere­inigten Staaten von Amerika befinden sich im Griff der neokon­ser­v­a­tiven Ide­olo­gie, welche die Vere­inigten Staaten von Amerika zum „exzep­tionellen, unent­behrlichen Land" erk­lärt hat, welches die Geschichte auserko­ren hat, um über alle anderen zu herrschen. Diese Ide­olo­gie wird gestützt von der Brzezin­ski– und von der Wolfowitz-​Doktrin, die die Basis der Außen­poli­tik der Vere­inigten Staaten von Amerika bilden.

Die israelis­che Regierung steckt im Griff der zion­is­tis­chen Ide­olo­gie, die ein „Größeres Israel" vom Nil bis zum Euphrat fordert. Viele Israelis selbst akzep­tieren diese Ide­olo­gie nicht, aber es ist die Ide­olo­gie der „Siedler" und der­jeni­gen, die die israelis­che Regierung kontrollieren.

Ide­olo­gien sind bedeu­tende Ursachen für Krieg. Ger­ade wie sich die Hit­leride­olo­gie von der Über­legen­heit der Deutschen in der neokon­ser­v­a­tiven Ide­olo­gie von der Über­legen­heit der Vere­inigten Staaten von Amerika spiegelt, spiegelt sich die kom­mu­nis­tis­che Ide­olo­gie von der Über­legen­heit der Arbeit­erk­lasse über die Kap­i­tal­is­ten­klasse in der zion­is­tis­chen Ide­olo­gie, nach der die Israelis den Palästi­nensern über­legen sind. Zion­is­ten haben nie etwas von Siedler­rechten gehört und behaupten, dass vor kurzem nach Palästina einge­wan­derte Juden – in Wirk­lichkeit Ein­drin­glinge – das Recht auf Land haben, das andere seit Jahrtausenden bewohnen.

Wash­ing­tons und Israels Dok­tri­nen der Über­legen­heit über andere kom­men bei den "anderen" nicht gut an. Als Obama in einer Ansprache erk­lärte, dass die Amerikaner das exzep­tionelle Volk sind, antwortete Rus­s­lands Präsi­dent Putin: „Gott hat uns alle gle­ich geschaffen."

Zum Schaden seiner Bevölkerung hat sich die israelis­che Regierung end­los Feinde gemacht. Israel hat sich effek­tiv selbst auf der Welt isoliert. Israels fortwährende Exis­tenz hängt zur Gänze ab von der Bere­itschaft und Fähigkeit Wash­ing­tons, Israel zu beschützen. Das bedeutet, das die Macht Israels abgeleitet ist von der Macht Washingtons.

Die Macht Wash­ing­tons ist eine andere Geschichte. Nach­dem die Wirtschaft der Vere­inigten Staaten von Amerika als einzige Wirtschaft nach dem Zweiten Weltkrieg intakt war, wurde der US-​Dollar zum Geld der Welt. Diese Rolle des Dol­lars gab Wash­ing­ton finanzielle Vorherrschaft über die Welt, die Haup­tquelle von Wash­ing­tons Macht. Wenn andere Län­der sich erheben, ist Wash­ing­tons Vorherrschaft gefährdet.

Um zu ver­hin­dern, dass andere Län­der sich erheben, beruft sich Wash­ing­ton auf die Brzezin­ski– und Wolfowitz-​Doktrinen. Kurz gesagt lautet die Brzezinski-​Doktrin, dass Wash­ing­ton, um die einige herrschende Macht zu bleiben, die eura­sis­che Land­masse kon­trol­lieren muss. Um das mit friedlichen Mit­teln zu erre­ichen, ist Brzezin­ski bereit, die rus­sis­che Regierung in Wash­ing­tons Imperium einzuführen. „Ein locker kon­föderiertes Rus­s­land … ein dezen­tral­isiertes Rus­s­land wäre weniger anfäl­lig für impe­ri­ale Mobil­isierung." In anderen Worten, Rus­s­land soll in hal­bau­tonome Staaten aufgeteilt wer­den, deren Poli­tiker mit Wash­ing­tons Geld gekauft wer­den können.

Brzezin­sko schlug eine „Geostrate­gie für Eurasien" vor. Laut Brzezin­skis Strate­gie sind China und „ein kon­föderiertes Rus­s­land" ein Teil eines „tran­skon­ti­nen­talen Sicher­heitssys­tems," das von Wash­ing­ton gem­anagt wird, um die Rolle der Vere­inigten Staaten von Amerika als einzige Super­ma­cht für alle Zeiten sicherzustellen.

Ich fragte ein­mal meinen Kol­le­gen Brzezin­ski, gegen wen wir organ­isiert sein soll­ten, wenn alle mit uns ver­bün­det sind? Meine Frage über­raschte ihn, denn ich glaube, dass Brzezin­ski sogar nach dem Nieder­gang der Sow­je­tu­nion gefan­gen bleibt in der Strate­gie des Kalten Krieges. Im Denken des Kalten Kriegs war es wichtig, die Ober­hand zu haben oder andern­falls als Mit­spieler eli­m­iniert zu wer­den. Die Wichtigkeit des die Ober­hand Gewin­nens stand über allem, und das über­lebte auch den Zusam­men­bruch der Sow­je­tu­nion. Die Ober­hand über andere zu haben ist die einzige Außen­poli­tik, die Wash­ing­ton kennt.

Die Ein­stel­lung, dass Amerika die Ober­hand haben muss, bere­it­ete die Bühne für die Neokon­ser­v­a­tiven und ihre Kriege im 21. Jahrhun­dert, was mit dem Sturz der demokratisch gewählten Regierung der Ukraine durch Wash­ing­ton eine Krise her­vorgerufen hat, die Wash­ing­ton in einen direk­ten Kon­flikt mit Rus­s­land gebracht hat.

Ich kenne die strate­gis­chen Insti­tute, die Wash­ing­ton dienen. Dort her­scht die Mei­n­ung, dass Wash­ing­ton in der Ukraine die Ober­hand über Rus­s­land gewin­nen muss oder dass Wash­ing­ton sein Pres­tige und seinen Sta­tus als einzige Super­ma­cht ver­lieren wird.

Die Ein­stel­lung, sich durch­set­zen zu müssen, führt immer zum Krieg, sobald eine Macht denkt, dass sie die Ober­hand gewon­nen hat.

Der Weg in den Krieg wird ver­stärkt durch die Wolfowitz-​Doktrin. Paul Wol­fowitz, der neokon­ser­v­a­tive Intellek­tuelle, der die Mil­itär– und außen­poli­tis­che Dok­trin der Vere­inigten Staaten von Amerika for­mulierte, schrieb unter vie­len ähn­lichen Passagen:

„Unser erstes Ziel ist es, das Wieder­aufkom­men eines neuen Rivalen zu ver­hin­dern, sei es auf dem Ter­ri­to­rium der ehe­ma­li­gen Sow­je­tu­nion oder ander­swo (China), der eine Bedro­hung bildet in der Größenord­nung, wie sie früher die Sow­je­tu­nion darstellte. Das ist eine wichtige Über­legung hin­ter der neuen regionalen Vertei­di­gungsstrate­gie und erfordert, dass wir uns bemühen, jede feindliche Macht daran zu hin­dern, eine Region zu beherrschen, deren Ressourcen unter kon­so­li­dierter Kon­trolle aus­re­ichen wür­den, um zu glob­aler Macht zu kommen."

In der Wolfowitz-​Doktrin wird jedes andere starke Land als Dro­hung für die Vere­inigten Staaten von Amerika definiert, egal wie bereit dieses Land ist, mit den Vere­inigten Staaten von Amerika zum gegen­seit­i­gen Vorteil zusammenzuarbeiten.

Der Unter­schied zwis­chen Brzezin­ski und den Neokon­ser­v­a­tiven ist, dass Brzezin­ski Rus­s­land und China gefügig machen will, indem er sie in das Imperium eingliedert als wichtige Ele­mente, deren Stim­men gehört wür­den, während die Neokon­ser­v­a­tiven sich darauf ein­stellen, sich auf mil­itärische Gewalt kom­biniert mit Sub­ver­sion von innen zu stützen, die von durch die Vere­inigten Staaten von Amerika finanzierte NGOs und sogar ter­ror­is­tis­che Organ­i­sa­tio­nen orchestri­ert wird.

Weder die Vere­inigten Staaten von Amerika noch Israel schä­men sich ob ihrer weltweiten Rep­u­ta­tion als die bei­den Län­der, die die größte Gefahr bilden. Tat­säch­lich sind beide Län­der stolz darauf, als die größten Bedro­hun­gen gese­hen zu wer­den. Die Außen­poli­tik bei­der Län­der ist frei von jeglicher Diplo­matie. Die Außen­poli­tik der Vere­inigten Staaten von Amerika und Israels beruht auss­chließlich auf Gewalt. Wash­ing­ton sagt Län­dern, zu tun, was Wash­ing­ton haben will, oder „sie wer­den in die Steinzeit gebombt." Israel erk­lärt alle Palästi­nenser, sogar Frauen und Kinder zu „Ter­ror­is­ten," und knallt sie weit­er­hin auf den Straßen ab und behauptet, dass Israel sich nur gegen Ter­ror­is­ten vertei­digt. Israel, das die Exis­tenz Palästi­nas als Land nicht anerkennt, redet sich bezüglich seiner Ver­brechen darauf hin­aus, dass die Palästi­nenser die Exis­tenz Israels nicht akzeptieren.

„Wir brauchen keine stinkige Diplo­matie. Wir haben Macht."

Das ist die Ein­stel­lung, die Krieg garantiert, und dieser ist es, in den die Vere­inigten Staaten von Amerika die Welt führen. Der Pre­mier­min­is­ter des Vere­inigten Kön­i­gre­ichs, die deutsche Bun­deskan­z­lerin und der Präsi­dent Frankre­ichs sind Wash­ing­tons Weg­bere­iter. Sie stellen die Fas­sade für Wash­ing­ton zur Ver­fü­gung. Anstelle von Kriegsver­brechen begeht Wash­ing­ton „Koali­tio­nen der Willi­gen" und mil­itärische Inva­sio­nen, die unge­hor­samen Län­dern „Demokratie und Frauen­rechte" bringen.

Auch China bekommt die gle­iche Behand­lung. Als Land mit einer vier Mal so großen Ein­wohn­erzahl als die Vere­inigten Staaten von Amerika, aber einer kleineren Zahl von Men­schen im Gefäng­nis, wird China ständig von Wash­ing­ton als „autoritärer Staat" abgekanzelt. China wird beschuldigt, die Men­schen­rechte zu mis­sachten, während die Polizei der Vere­inigten Staaten von Amerika die Bevölkerung der Vere­inigten Staaten von Amerika brutalisiert.

Diese bei­den Län­der besitzen strate­gis­che Atom­waf­fen. Ihre Län­der sind um ein Vielfaches größer als die Vere­inigten Staaten von Amerika. Die Vere­inigten Staaten von Amerika, welche nicht imstande waren, Bag­dad oder Afghanistan erfol­gre­ich zu beset­zen, haben keine Chance, gegen Rus­s­land und China in einem kon­ven­tionell geführten Krieg die Ober­hand zu gewin­nen. Wash­ing­ton wird auf den atom­aren Knopf drücken. Was sonst kön­nen wir erwarten von einer Regierung, der jegliche Moral abgeht?

Die Welt hat noch nie Schurken­staaten erlebt, die ver­gle­ich­bar wären mit Wash­ing­ton und Israel. Nehmen wir die Krise, die Wash­ing­ton in der Ukraine her­beige­führt hat, und die Gefahren, die daraus entste­hen. Am 23. Mai 2014 sprach Rus­s­lands Präsi­dent Putin zum Inter­na­tionalen Wirtschafts­fo­rum in St. Peters­burg, einer dre­itägi­gen Kon­ferenz mit Del­e­ga­tio­nen aus 62 Län­dern und CEOs von 146 der größten west­lichen Unternehmen.

Putin redete nicht über die Abschlüsse in Höhe von Mil­liar­den Dol­lar. Stattdessen sprach Putin über die Krise, die Wash­ing­ton über Rus­s­land gebracht hat, und er kri­tisierte Europa, Wash­ing­tons Lakaien, die Wash­ing­tons Pro­pa­ganda gegen Rus­s­land und Wash­ing­tons Ein­mis­chung in wesentliche rus­sis­che Inter­essen unter­stützt haben.

Putin war diplo­ma­tisch in seiner Rede, aber die Botschaft, die mächtige wirtschaftliche Inter­essen aus den Vere­inigten Staaten von Amerika und Europa mit­beka­men, ist dass es Prob­leme geben wird, wenn Wash­ing­ton und europäis­che Regierun­gen weit­er­hin Rus­s­lands Bedenken ignori­eren und weit­er­hin so tun, als kön­nten sie sich in Rus­s­lands lebenswichtige Inter­essen ein­mis­chen, als wäre Rus­s­land nicht der Rede wert.

Die Chefs dieser großen Unternehmen wer­den diese Botschaft zurück nach Wash­ing­ton und in die europäis­chen Haupt­städte tra­gen. Putin machte klar, dass der fehlende Dia­log mit Rus­s­land dazu führen kon­nte, dass der Westen den Fehler machte, die Ukraine in die NATO inte­gri­eren und Raketen­stel­lun­gen an der rus­sis­chen Grenze errichten zu wollen. Putin hat gel­ernt, dass Rus­s­land sich nicht auf den guten Willen des West­ens ver­lassen kann, und Putin machte deut­lich, ger­ade noch nicht mit dro­hen­dem Unter­ton, dass Mil­itär­basen des West­ens in der Ukraine inakzept­abel sind.

Wash­ing­ton wird weit­er­hin Rus­s­land ignori­eren. Die europäis­chen Haupt­städte wer­den sich allerd­ings entschei­den müssen, ob sie sich von Wash­ing­ton in einen Kon­flikt mit Rus­s­land hineinthe­atern lassen, der gegen die Inter­essen Europas ist. Putin testet daher die europäis­chen Poli­tiker, um her­auszufinden, ob es in Europa aus­re­ichend Intel­li­genz und Unab­hängigkeit für eine Wieder­an­näherung gibt.

Wenn Wash­ing­ton in seiner anmaßen­den Arro­ganz und Über­he­blichkeit Putin zwingt, den Westen abzuschreiben, wird die russisch-​chinesische strate­gis­che Allianz, die sich formt, um Wash­ing­tons feind­seliger Poli­tik der Einkreisung bei­der Län­der mit Mil­itär­basen ent­ge­gen­zutreten, sich ver­fes­ti­gen in der Vor­bere­itung auf den unver­mei­dlichen Krieg.

Falls es Über­lebende gibt, kön­nen sie sich bei den Neokon­ser­v­a­tiven, der Wolfowitz-​Doktrin und der Brzezinski-​Strategie für die Ver­nich­tung des Lebens auf der Erde bedanken.

In der amerikanis­chen Öffentlichkeit gibt es eine große Anzahl von falsch informierten Men­schen, die glauben, dass sie alles wis­sen. Diese Men­schen sind von der Pro­pa­ganda der Vere­inigten Staaten von Amerika und Israels pro­gram­miert wor­den, den Islam mit poli­tis­cher Ide­olo­gie gle­ichzuset­zen. Sie glauben, dass der Islam, eine Reli­gion, eigentlich eine mil­i­taris­tis­che Dok­trin ist, die den Sturz der west­lichen Zivil­i­sa­tion fordert, oder was von dieser noch übrig ist.

Viele glauben diese Pro­pa­ganda sogar angesichts ein­deutiger Beweise, dass Sun­niten und Schi­iten sich gegen­seitig viel mehr has­sen, als sie ihre west­lichen Unter­drücker und Besatzer has­sen. Die Vere­inigten Staaten von Amerika sind aus dem Irak abge­zo­gen, aber das Gemet­zel in diesem Land ist heute gle­ich oder ärger als während des Ein­marsches oder der Okku­pa­tion durch die Vere­inigten Staaten von Amerika.

Die täglichen Todesquoten in dem Kon­flikt zwis­chen Sun­niten und Schi­iten sind außergewöhn­lich. Eine Reli­gion, die der­maßen ges­pal­ten ist, stellt für nie­man­den eine Bedro­hung dar außer für Islamis­ten selbst. Wash­ing­ton nutzte erfol­gre­ich die islamistis­che Uneinigkeit aus, um Gaddafi zu stürzen, und benützt zur Zeit islamistis­che Uneinigkeit bei ihrem Bemühen, die syrische Regierung zu stürzen. Die Islamis­ten kön­nen sich nicht ein­mal zusam­men­tun, um sich selbst gegen die Aggres­sion des West­ens zu vertei­di­gen. Es besteht keine Aus­sicht darauf, dass sich die Islamis­ten vere­ini­gen, um den Westen zu besiegen.

Sogar wenn er dazu imstande wäre, hätte es keinen Sinn für den Islam, den Westen zu stürzen. Der Westen hat sich selbst gestürzt. In den Vere­inigten Staaten von Amerika wurde die Ver­fas­sung gemordet von den Bush– und Obama-​Regimes. Nichts bleibt übrig. Nach­dem die Vere­inigten Staaten von Amerika die Ver­fas­sung sind, existiert nicht mehr, was früher die Vere­inigten Staaten von Amerika waren. An ihre Stelle ist ein anderes Wesen getreten.

Europa starb mit der Europäis­chen Union, welche die Auf­gabe der Sou­veränität aller Mit­glied­slän­der ver­langt. Ein paar wenige, nie­man­dem Rechen­schaft schuldige Bürokraten in Brüs­sel haben mehr zu sagen als die Völker Frankre­ichs, Deutsch­lands, des Vere­inigten Kön­i­gre­ichs, Ital­iens, der Nieder­lande, Spaniens, Griechen­lands, Por­tu­gals usw.

Die west­liche Zivil­i­sa­tion ist ein Skelett, das ger­ade noch steht, aber kein Leben in sich hat. Das Blut der Frei­heit ist ver­schwun­den. Die Völker des West­ens schauen ihre Regierun­gen an und sehen nichts als Feinde. Aus welchem Grund ver­fügt Wash­ing­ton über mil­i­tarisierte lokale Polizeikräfte und rüstet sie auf, als wären es Okku­pa­tion­sarmeen? Warum haben Heimat­land­sicher­heit, Land­wirtschaftsmin­is­terium und sogar Post und Sozialver­wal­tung Mil­liar­den Patro­nen und sogar Maschi­nen­pis­tolen bestellt? Wozu dient dieses vom Steuerzahler finanzierte Arse­nal, wenn nicht zur Unter­drück­ung der Steuerzahler?

Wie der promi­nente Trend­forscher Ger­lad Celente es im neuen Trends Jour­nal aus­drückt, "umfassen Auf­stände vier Ecken des Erd­balls." In ganz Europa demon­stri­eren wütende, verzweifelte und empörte Men­schen gegen die Finanzpoli­tik der EU, die die Völker in den Graben fährt. Trotz aller Bemühun­gen Wash­ing­tons mit seinen gut finanzierten Fün­ften Kolon­nen vulgo NGOs, Rus­s­land und China zu desta­bil­isieren, genießen sowohl die rus­sis­che als auch die chi­ne­sis­che Regierung viel größere Zus­tim­mung seit­ens ihrer Völker als die Vere­inigten Staaten von Amerika und Europa.

Im 20. Jahrhun­dert lern­ten Rus­s­land und China die Tyran­nei ken­nen, und sie haben sie abgelehnt. In den Vere­inigten Staaten von Amerika ist die Tyran­nei unter dem Deck­man­tel des „Kriegs gegen den Ter­ror" aufge­taucht, einem Schmäh, der benutzt wird, um die Schafe zu schrecken, damit sie ihre bürg­er­lichen Frei­heiten aufgeben und dadurch Wash­ing­ton von der Ver­ant­wor­tung gegenüber dem Recht freis­prechen und Wash­ing­ton einen mil­i­taris­tis­chen Polizeis­taat auf­bauen lassen.

Seit dem Zweiten Weltkrieg hat Wash­ing­ton seine finanzielle Vor­ma­cht und die „sow­jetis­che Bedro­hung," jetzt geän­dert in die „rus­sis­che Bedro­hung," benutzt, um Europa in Wash­ing­tons Imperium einzuverleiben.

Putin hofft, dass die Inter­essen der europäis­chen Län­der die Ober­hand gewin­nen wer­den über die Unter­wür­figkeit gegenüber Wash­ing­ton. Darauf setzt Putin zur Zeit. Aus diesem Grund lässt sich Putin durch Wash­ing­tons Pro­voka­tio­nen in der Ukraine nicht aus der Ruhe bringen.

Wenn Europa Rus­s­land hän­gen lässt, wer­den sich Putin und China auf den Krieg vor­bere­iten, den Wash­ing­tons Streben nach Vorherrschaft unab­wend­bar macht.

http://​www​.antikrieg​.com/​a​k​t​u​e​l​l​/​2014​_​05​_​26​_​w​a​r​u​m​k​r​i​e​g​.​h​t​m




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