Sonntag, 14. November 2010

#Tagung: #Wie #Frieden und #Gerechtigkeit #zusammenpassen (18.11. - 20.11. 2010) [idw]


Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Goethe-Universität Frankfurt am Main, Bernd Frye, 12.11.2010 10:34

Tagung: Wie Frieden und Gerechtigkeit zusammenpassen

Internationale Jahreskonferenz des Frankfurter Exzellenzclusters "Die
Herausbildung normativer Ordnungen" vom 18. bis zum 20. November 2010 an
der Goethe-Universität

FRANKFURT. Im Alltagsverständnis steht Frieden meist für die Abwesenheit
von Unruhen oder Krieg. Gerechtigkeit wird mit Fairness und Vernunft
assoziiert. Ethische und moralische Diskurse verwenden die beiden Begriffe
oft in einem Atemzug, so als ob es einen inneren Zusammenhang gebe oder
zumindest geben müsse. Doch ist das wirklich so? Um das Verhältnis von
Frieden und Gerechtigkeit geht es bei der dritten internationalen
Jahreskonferenz des Exzellenzclusters "Die Herausbildung normativer
Ordnungen" an der Goethe-Universität zum


Thema: "Justice and/or Peace?"

vom: Donnerstag, 18. bis Samstag, 20. November 2010

Ort: Campus Westend der Goethe-Universität, Grüneburgplatz 1

Die Federführung der aktuellen Jahrestagung, deren Konferenzsprache
Englisch ist, hat das Cluster-Forschungsfeld 3 "Transnationale
Gerechtigkeit, Demokratie und Frieden". Im Zentrum der insgesamt fünf
aufeinander folgenden Panels unterschiedlicher Disziplinen - von der
Philosophie über die Politik-, Rechts- und Geschichtswissenschaften bis
zur Ethnologie - steht die Frage, wie normative Ordnungen mit dem
Spannungsfeld zwischen Frieden und Gerechtigkeit umgehen. Das Spektrum der
Themen reicht dabei von Untersuchungen zu Kant über Gewaltdebatten im
Mittelalter und der Gegenwart bis zu konkurrierenden Vorstellungen
internationaler Ordnung im Völkerrecht.

Beginnen wird die Konferenz am Donnerstag, dem 18. November, um 18.00 Uhr
im Hörsaalgebäude (HZ3) auf dem Campus Westend. Den Eröffnungsvortrag hält
Prof. Michael Doyle von der Columbia University zum Thema "Ethics, Law,
and the Responsibility to Protect". Mit dem Konzept Responsibility to
Protect – auf Deutsch auch "Schutzverantwortung" – wird ein neuer Ansatz
in der internationalen Politik und im Völkerrecht bezeichnet, um
Menschenrechtsverletzungen vorzubeugen oder ihnen entgegenzuwirken.
Michael Doyle ist Harold Brown Professor of International Affairs, Law and
Political Science. Er war Berater des ehemaligen UNO-Generalsekretärs Kofi
Annan. Unter dessen Nachfolger Ban Ki-moon leitet er den UN Democracy
Fund, ein Programm zur weltweiten Förderung von Demokratie und
Rechtsstaatlichkeit.

Die weiteren Vorträge und Diskussionen der Cluster-Jahrestagung finden am
Freitag, 19. November, und am Samstag, 20. November, jeweils ab 10.00 Uhr
im Festsaal des Casinogebäudes (Cas 823) auf dem Campus Westend statt.

Gleich zu Beginn der Freitags-Panels steht ein Beitrag auf dem Programm,
der das Verhältnis von Frieden und Gerechtigkeit besonders gut zu
illustrieren scheint. Prof. Harald Müller, Direktor der Hessischen
Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) und Angehöriger des
Clusters, spricht über "Justice and Peace: Good Things Do not Always go
Together". In der Tat können beim Streben nach Frieden wesentliche Gebote
der Gerechtigkeit auf der Strecke bleiben, während die Forderung nach
Gerechtigkeit nicht selten zu gewalttätigen Auseinandersetzungen führt.
Diesem Paradox geht beispielsweise auch Prof. Rainer Forst, Co-Sprecher
des Clusters, nach, wenn er konstatiert, dass Frieden und Gerechtigkeit
unterschiedliche normative Grundlagen haben und in seinem Vortrag "The
Normative Order(s) of Justice and Peace" nach einem verbindenden Konzept
fragt.

Die Tagung umfasst insgesamt rund 20 Vorträge von Angehörigen des Clusters
und internationalen Gästen. Zu den Referenten gehört auch Prof. Andreas
Paulus. Der Lehrstuhlinhaber für Öffentliches Recht, insbesondere
Völkerrecht an der Universität Göttingen wurde im März 2010 als Richter an
das Bundesverfassungsgericht berufen. Organisiert wird die Konferenz von
einem Team um Prof. Gunther Hellmann und Prof. Rainer Forst, Koordinatoren
des Cluster-Forschungsfeldes "Transnationale Gerechtigkeit, Demokratie und
Frieden".

Interessierte sind bei der Tagung herzlich willkommen. Um Online-Anmeldung
wird gebeten unter: office@normativeorders.net

Kontakt: Peter Siller, Exzellenzcluster "Die Herausbildung normativer
Ordnungen", Tel.: (069) 798-22015,
peter.siller@normativeorders.net

Arten der Pressemitteilung:
Wissenschaftliche Tagungen

Sachgebiete:
Politik
Recht

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.normativeorders.net/de/veranstaltungen/jahreskonferenzen


Die gesamte Pressemitteilung erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/pages/de/news396477

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution131


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