Gedanken zur Zeit 1889 10-11-10:
Von den "Wasserträgern" der Superreichen
(jjahnke.net)
http://jjahnke.net/gedanken61.html#1889
Der neue Wochenbrief von morgen, der hier (http://www.jjahnke.net/Neuer%20Wochenbrief.html) bestellt werden kann, packt das Thema der Superreichen und ihrer Wasserträger an.
Das Phänomen der Wasserträger erklärt teilweise die selbst in dieser schweren Krise zu beobachtende politische und systemische Stärke des Kapitals.
Die Wasserträger bilden eng und teilweise global verzahnte Netzwerke und bewahren so das neoliberale Gesamtsystems. Die Karrieren zeigen die enge Verzahnung zwischen Regierung und Wirtschaft.
Dabei haben sie sich gegenseitig in die Karrieren geschoben.
Unterstützend wirken dann noch viele Stiftungen, in Deutschland z.B. Bertelsmann Stiftung, Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, Friedrich-August-von-Hayek-Stiftung, Körber Stiftung und andere.
Das Großkapital, dem diese Strukturen von Wasserträgern dienen, bildet heute mehr oder weniger eine globale Superklasse. David Rothkopf geht in seinem Bestseller "Superclass" von etwa 6.000 Menschen aus, die er zu dieser Klasse rechnet.
Dabei sind die Übergänge von den Wasserträgern zu den Superreichen fließend. Ein Mensch wie der Chef der Deutschen Bank Josef Ackermann ist als deren Angestellter gleichzeitig Wasserträger und mit seinem enormen Einkommen auch Superreicher.
Die in der Superklasse sind total internationalisiert und sind einander mehr verbunden als mit dem Durchschnitt ihrer Landleute. Der englische Begriff "Davos man" ist sehr bezeichnend, zumal in Davos ein Teil dieser Superklasse oder jedenfalls ihrer Wasserträger jährlich zum Weltwirtschaftsforum kongregiert.
Die demokratischen Verfassungen, die angeblich einen Siegeszug um den Globus herum angetreten haben, werden von den neoliberalen Wasserträgern, die sie unterwandert haben, und deren Hintermännern ständig und fortschreitend entwertet.
Dieser Prozeß verläuft ungeordnet und kann daher nicht als eine Form von Verschwörung eingeordnet werden. Er ist auch nicht justiziabel.
Die Globalisierung hat die linken und kritischen Bewegungen, die nicht entsprechend internationalisiert sind, ausgespielt. Globalisierung wird heute von Regierungen und Medien als unausweichliches Schicksal verkauft, obwohl es das Werk des Kapitals ist.
Linke Bewegungen verharren oft in einer naiven Form von Internationalismus und haben die Spielregeln der Globalisierung und wie sie und von wem gemacht wird, nicht verstanden.
Anders als beispielsweise in Frankreich oder USA ist das Verständnisdefizit in Deutschland besonders groß.
Dazu hat ein primitiver Exportfetichismus ("Exportweltmeister") beigetragen, der Deutschland auf Ewigkeit auf der Gewinnerseite der Globalisierung sah und leider noch sieht.
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