Zahl der Geburten ist 2009 weiter zurückgegangen
(Die Welt)
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Berlin - Die durchschnittliche Kinderzahl in Deutschland sinkt angesichts eines Geburtenrückgangs weiter.
Auf jede Frau zwischen 15 und 49 Jahren kamen im vergangenen Jahr durchschnittlich 1,36 Kinder, wie das Statistische Bundesamt berichtete. 2008 hatte die sogenannte Geburtenziffer noch bei 1,38 gelegen.
Erst 2,1 Kinder pro Frau würden für eine konstante Bevölkerungszahl sorgen.
Die absoluten Höchstwerte der Nachkriegszeit wurden 1964 für die alte Bundesrepublik mit 2,54 und für die DDR mit 2,5 Kindern je Frau erreicht.
Wie zuvor sank auch 2009 die Zahl der Geburten bei jüngeren Frauen, während sie bei Frauen ab 33 Jahren stieg. Insgesamt kamen 665 000 Kinder zur Welt, etwa 17 000 weniger als 2008.
Der Rückgang ist nach Darstellung der Statistiker nur zur Hälfte auf das geänderte Verhalten zur Familiengründung zurückzuführen.
Zudem ist die Zahl der Frauen im gebärfähigen Alter zurückgegangen.
Die Abnahme der Elternjahrgänge beschleunigt laut einer Bertelsmann-Studie den Geburtenrückgang stärker als bislang angenommen.
Demnach fällt der Anteil der Elterngeneration an der Gesamtbevölkerung von 15,4 Prozent im Jahr 2006 auf 11,6 Prozent im Jahr 2025 - diesen Rückgang könne sogar eine leichte Zunahme der Geburtenrate nicht ausgleichen.
Das wirkt sich besonders auf die Entvölkerung im ländlichen Raum aus. Lebten etwa in der brandenburgischen Uckermark 2006 noch rund 19 300 Menschen in elternfähigem Alter, sollen es 2025 nur noch 11 000 sein.
Im Osten Deutschlands lag die durchschnittliche Kinderzahl dennoch 2009 leicht über der im Westen bei 1,4. Unter den Bundesländern wiesen Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern 2009 die höchsten Geburtenziffern auf.
Die neuen Zahlen gelten als Beleg dafür, dass zumindest bislang die Einführung des Elterngeldes im Januar 2007 nicht zum erhofften Ziel führt, die Geburtenrate in Deutschland zu erhöhen.
Im Februar 2009 hatte die damalige Familienministerin Ursula von der Leyen stolz eine steigende Geburtenrate für 2008 als Folge ihrer Familienpolitik verkündet.
Doch sie hatte das letzte Quartal in der Statistik überschätzt, in dem sich Deutschlands Babys überraschend rar machten. frep
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