Was vom Netz übrig bleibt
(Nachdenken)
Erst stellen ARD und ZDF haufenweise Inhalte ins Netz, um dann Mitarbeiter damit zu beschäftigen, sie alsbald wieder daraus zu entfernen.
So verschwinden etwa 80 Prozent aller Einträge auf der Internetseite der "Tagesschau".
Der Online-Präsenz des Politmagazins "Report Mainz" geht immerhin jede zweite Seite verloren.
Und die Sportredaktion des ZDF erlebt gerade, wie von ihren Webseiten kaum noch etwas übrig bleibt: Von sport.zdf.de verschwinden 19748 Einträge.
Das sind 92 Prozent.
Den privaten Medienunternehmen reicht das Ergebnis allerdings noch nicht. Dietmar Wolff, Hauptgeschäftsführer des Zeitungsverlegerverbandes BDZV, sprach am Dienstag etwa davon, die Rundfunkräte hätten die Online-Auftritte "einfach abgenickt".
Das im Rundfunkstaatsvertrag niedergelegte Verbot presseähnlicher Angebote laufe bisher komplett leer. "Presse ist nicht nur ,offline' , sondern auch das, was unsere Verlage online und mobil verbreiten."
http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2010/0721/medien/0016/index.htmlAnmerkung Jürgen Karl: Besonders amüsant diesbezüglich die Auseinandersetzung des FAZ Chefredakteurs Franz Schirrrmacher mit ARD-Chef Peter Boudgoust. Schirrmacher warf in einem Leitartikel am Dienstag letzter Woche der ARD vor, "nichts anderes als einen totalen Machtanspruch, das Ende der freien Presse und die Herrschaft des Staatsjournalismus" zu verkünden. Dies von einem führenden Journalisten der Mainstreampresse, die mit ihrer jahrelangen aggressiven Propaganda für eine neoliberale Politik meilenweit von einer kritischen und unabhängigen Berichterstattung entfernt ist.
Siehe dazu: Zensur durch den Markt http://www.nachdenkseiten.de/?p=3288
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