"Es gab finstere Zeiten, da hat die Welt uns Deutsche gefürchtet. Weil wir zum Fürchten waren. Dann haben sie uns geachtet, beneidet - und gleichzeitig misstrauisch beäugt. Weil wir zwar in vielem die Besten waren - aber mit uns selbst nicht im Reinen. Und plötzlich, Sommer 2010? Die Welt LIEBT uns! Junge Israelis mit schwarz-rot-goldener Fan-Fahne, sogar die britischen Zeitungen drücken der Löw-Elf in Südafrika die Daumen.
Das gab es noch nie. Das fühlt sich saugut an - auch wenn es noch etwas ungewohnt ist. Bei der Fußball-WM 2006 präsentierte sich Deutschland der Welt neu - jung, leidenschaftlich, offen und gut gelaunt. Jetzt, vier Jahre später, trägt das neue farbenfrohe Bild Früchte.
Natürlich hat nicht nur der Fußball dieses Wunder geschafft - aber kräftig mitgeholfen hat das berauschende Spiel von Poldi, Schweini und Co. sicher. Dass die Welt sieht: Wir Deutschen sind nicht nur Qualität, Ordnung und Disziplin. Sondern manchmal einfach Schwarz-Rot-Geil ...!"
Es ist gerade zu lächerlich, wie diese Selbstliebe von Deutschlands Massenblatt inszeniert wird. Undenkbar in anderen Ländern.
Hier in Großbritannien, von wo aus ich diese Gedanken hege, pflegt man die Selbstironie und das britische Understatement.
In Deutschland kommt es immer grob: einmal militärisch, dann wirtschaftlich und dann publizistisch.
Ein solches Deutschland sollte man wirklich nicht lieben. Da halte ich es mit Heinemann!
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