Mittwoch, 7. April 2010

[idw] Energieforschung für die Zukunft

Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Fachhochschule Gelsenkirchen, Dr. Barbara Laaser (Pressestelle),
06.04.2010 11:56

Energieforschung für die Zukunft

Das Energie-Institut der Fachhochschule Gelsenkirchen stellt auf der
diesjährigen Hannover-Messe Neuentwicklungen eines modularen und
robusten Brennstoffzellensystems sowie den Prototypen einer
Transversalflussmaschine aus. Auf dem Gemeinschaftsstand des
"Ministeriums für Wirtschaft, Mittelstand und Energie des Landes NRW"
werden in Halle 27, Stand F 21, die Forschungsergebnisse präsentiert.

Gelsenkirchen/Hannover. Das Energie-Institut der Fachhochschule
Gelsenkirchen zeigt auf der Hannover-Messe 2010 (19. bis 23. April)
erstmals den Prototypen eines modularen Brennstoffzellensystems. Das
System, das sowohl die Herstellung vereinfacht als auch die
Herstellungskosten senkt und zusätzlich noch die Leistung der
Brennstoffzelle steigert, ist das Ergebnis eines Forschungsprojekts
gemeinsam mit den Firmen Gräbener Maschinentechnik (Netphen-
Werthenbach), Propuls (Gelsenkirchen) und Ritter Elektronik
(Remscheid).


Brennstoffzellen sind Energieumformer und können auf direktem Weg die
im Wasserstoff gespeicherte Energie in elektrische Energie umwandeln.
Dabei spielt ein Bauteil eine wichtige Rolle: die Polplatte. Sie wird
bisher überwiegend aus Graphit (der Stoff, der Bleistifte schreiben
lässt) hergestellt. Um die Polplatten in die benötigte Form zu
bringen, werden sie unter großem Aufwand gefräst oder gespritzt. Ein
Ziel des Forschungsprojekts war daher die Suche nach alternativen
Werkstoffen. Die Gelsenkirchener Forscher experimentierten mit
metallischen Polplatten, die aus einem Blech umgeformt werden können:
Ähnlich wie bei einer Kuchenbackform werden die benötigten Konturen in
ein Blech gepresst. Damit fanden sie ein einfaches und preiswertes
Verfahren, das in Zukunft die Herstellungskosten deutlich senken kann.
Ein weiterer Teil der Forschungen zielte in Richtung der besseren
Wartung von Brennstoffzellensystemen: Um die Ausgangsspannung von
Brennstoffzellen zu erhöhen, werden mehrere von ihnen zu einem so
genannten "Brennstoffzellenstack" zusammen geschaltet. Bei dem
Prototypen werden die Zellenmodule hintereinander in das
Gehäuseunterteil eingesteckt. Danach wird das Gehäuse mit einem Deckel
verschlossen und die Module durch eine Flüssigkeit verpresst. Um eine
einzelne, defekte Brennstoffzelle aus dem Zusammenschluss austauschen
zu können, sind die Montageschritte nun einfacher umzusetzen: Druck
ablassen, Gehäuse öffnen, Bauteil tauschen, wieder zusammenfügen und
neu verschließen, fertig! Das bisher bestehende Risiko, andere
Systembauteile bei einer Reparatur zu beschädigen, entfällt. Das
robuste System kann beispielsweise als netzunabhängige
Energieversorgung bei Baustellenampeln oder auch in Elektro-
Kleinfahrzeugen eingesetzt werden.

Erstmals wird auch der Prototyp einer Transversalflussmaschine der
breiten Öffentlichkeit vorgestellt: Maschinenbauer und
Energiesystemtechniker der Fachhochschule Gelsenkirchen haben in den
vergangenen rund eineinhalb Jahren an der speziellen Maschine
gearbeitet. Das Besondere an ihr ist, dass der magnetische Fluss nicht
nur radial, sondern auch axial geführt wird. Dadurch erzielt die
Maschine eine hohe Kraftdichte.


Die Transversalflussmaschine der
Fachhochschule Gelsenkirchen ist eine technisch interessante
Alternative für den Betrieb von Windkraftanlagen und hierbei ganz
besonders für die so genannten Darrieus-Windräder. Bei diesem Prinzip
drehen sich die Flügel, im Gegensatz zur Windmühle, um eine vertikale,
zentrale Achse. Die beim Prototypen gewählte hochpolige Ausführung
benötigt keine Getriebeübersetzung und somit entfällt der
Getriebeverschleiß.


Ihr Medienansprechpartner für weitere Informationen:
Prof. Dr. Michael Brodmann, Energie-Institut der Fachhochschule
Gelsenkirchen, Neidenburger Straße 10, 45877 Gelsenkirchen, Telefon
(0209) 9596-828, Telefax (0209) 9596-829, E-Mail: michael.brodmann@fh-
gelsenkirchen.de

Arten der Pressemitteilung:
Forschungsergebnisse
Kooperationen

Sachgebiete:
Elektrotechnik
Energie
Maschinenbau
Umwelt / Ökologie

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.fh-gelsenkirchen.de
http://www.graebener-maschinentechnik.de
http://www.propuls.de
http://www.ritter-elektronik.de

Zu dieser Mitteilung finden Sie Bilder unter der WWW-Adresse:
http://idw-online.de/pages/de/image112961
Prof. Dr. Michael Brodmann, Energie-Institut der Fachhochschule Gelsenkirchen, demonstriert am Prototypen den einfachen und modularen Aufbau eines so genannten "Brennstoffzellenstack". Die neu entwickelte und robuste Bauart erleichtert den Wechsel von defekten Komponenten und ist günstiger in der Herstellung. Foto: FHG/MV, Abdruck honorarfrei

Die gesamte Pressemitteilung inkl. Bilder erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/pages/de/news362934

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution287

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