Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Jeanette
Lamble, 29.04.2010 10:1765 Jahre nach der Befreiung: Jüdische Displaced Persons
Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Jeanette
Lamble, 29.04.2010 10:1765 Jahre nach der Befreiung: Jüdische Displaced Persons
Literatur aus den Lagern 1945 1950
In den Jahren 1945 bis 1950 stellten Juden, die der Mordmaschinerie
der Nazis entgangen waren und in den von Briten und Amerikanern
eingerichteten Lagern der Displaced Persons (DP) erste Unterkunft und
Sicherheit gefunden hatten, dort rund 400 literarische Werke her.In den Jahren 1945 bis 1950 stellten Juden, die der Mordmaschinerie
der Nazis entgangen waren und in den von Briten und Amerikanern
eingerichteten Lagern der Displaced Persons (DP) erste Unterkunft und
Sicherheit gefunden hatten, dort rund 400 literarische Werke her. Die
Literatur half den entwurzelten Menschen, die die Qualen der Arbeits-,
Konzentrations- und Vernichtungslager überlebt oder im Untergrund und
in Verstecken ausgeharrt hatten, nun jedoch nicht in ihre Heimatorte
zurückkehren konnten oder wollten, sich mit Erlebtem
auseinanderzusetzen, neue Orientierung zu finden, Bildung zu
vermitteln, sich gegenseitig zu informieren oder zu agitieren. Nur
wenige Exemplare dieser Werke sind erhalten, denn sie wurden in sehr
kleinen Auflagen und meist auf schlechtem Papier gedruckt, wurden viel
genutzt und dabei oft 'zerlesen'. Bislang fanden die Zeitungen,
Broschüren und Bücher der jüdischen DP bei Wissenschaftlern, Sammlern
und Antiquaren wenig Beachtung. Umso glücklicher ist die
Staatsbibliothek zu Berlin, jetzt die Hälfte aller jemals vorhandenen
Titel zu besitzen und der Forschung zur Verfügung stellen zu können.
Generaldirektorin Barbara Schneider-Kempf dankt besonders der Martin
Breslauer-Stiftung New York, die den Ankauf der Sammlung ermöglichte.
Die 200 Drucke der jüdischen Displaced Persons konnten zum Ende des
letzten Jahres erworben werden: Über einen langen Zeitraum hinweg
hatte ein Antiquar aus Strasbourg mit Geduld und Umsicht die Exemplare
von Sho'ah-Überlebenden und deren Nachfahren aus Israel, Frankreich
und den USA zusammengetragen. Die meisten Stücke sind in
befriedigendem, gelegentlich sogar hervorragendem Zustand.
Die Sammlung bot er der Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer
Kulturbesitz an, damit sie hier dauerhaft gesichert, sachkundig
erschlossen und umfassend erforscht werden kann. Der Antiquar wird
gemeinsam mit der Staatsbibliothek nach weiteren Exemplaren dieser
Literatur suchen, um so die Sammlung zu vervollständigen.
Die Sammlung gibt einen repräsentativen Eindruck von der in den Lagern
entstandenen Literatur: In Hebräisch sind religiöse Werke, Bibeln,
Gebetbücher, einzelne Talmudtraktate und Schriften zur
religionsgesetzlich vorgeschriebenen Lebensführung verfasst.
Kulturbesitz an, damit sie hier dauerhaft gesichert, sachkundig
erschlossen und umfassend erforscht werden kann. Der Antiquar wird
gemeinsam mit der Staatsbibliothek nach weiteren Exemplaren dieser
Literatur suchen, um so die Sammlung zu vervollständigen.
Die Sammlung gibt einen repräsentativen Eindruck von der in den Lagern
entstandenen Literatur: In Hebräisch sind religiöse Werke, Bibeln,
Gebetbücher, einzelne Talmudtraktate und Schriften zur
religionsgesetzlich vorgeschriebenen Lebensführung verfasst.
Daneben gibt es vielfältige säkulare Literatur: Wochenzeitungen und
Propagandaschriften der verschiedenen Gruppierungen, Romane und
Gedichte der modernen jiddischen und hebräischen Klassik, Lese- und
Lehrbücher für die in den Lagern eingerichteten Schulen, praktische
Ratgeber jedweder Art, schließlich die ersten Dokumentationen der
Sho'ah in Wort und Bild: Berichte von Überlebenden des Warschauer
Ghettos, von Partisanen aus den litauischen Wäldern, Anthologien ihrer
Lieder, Parolen und Aufrufe. Diese Texte wurden in Jiddisch
geschrieben, kamen doch die Insassen der jüdischen DP-Camps fast
ausnahmslos aus Osteuropa, wo neben der jeweiligen Landessprache
Jiddisch erste Umgangssprache war.2-tägige Ausstellung"Scheite, dem Feuer entrissen. Jüdische Displaced Persons im
Nachkriegsdeutschland und ihre Bücher 1945 1950"
Donnerstag/Freitag, 29./30. April 2010
9 bis 21 Uhr im Foyer
Staatsbibliothek zu Berlin, Haus Potsdamer Straße 33, 10785 BerlinVortrag offen für alleAngelika Königseder und Juliane Wetzel, Zentrum für
Antisemitismusforschung Berlin: "Im Wartesaal" Jüdische
Selbstbehauptung im Nachkriegsdeutschland: Bildung, Kultur und Medien
der Überlebenden in den DP-LagernDonnerstag, 29. April 2010
18 Uhr im Ausstellungsraum
Haus Potsdamer Straße 33, 10785 Berlin
Eintritt freiArten der Pressemitteilung:
Buntes aus der WissenschaftSachgebiete:
Geschichte / Archäologie
Gesellschaft
Kulturwissenschaften
Religion
Sprache / LiteraturWeitere Informationen finden Sie unter
http://downloads.staatsbibliothek-berlin.de Bildmaterial zur aktuellen Berichterstattung
Propagandaschriften der verschiedenen Gruppierungen, Romane und
Gedichte der modernen jiddischen und hebräischen Klassik, Lese- und
Lehrbücher für die in den Lagern eingerichteten Schulen, praktische
Ratgeber jedweder Art, schließlich die ersten Dokumentationen der
Sho'ah in Wort und Bild: Berichte von Überlebenden des Warschauer
Ghettos, von Partisanen aus den litauischen Wäldern, Anthologien ihrer
Lieder, Parolen und Aufrufe. Diese Texte wurden in Jiddisch
geschrieben, kamen doch die Insassen der jüdischen DP-Camps fast
ausnahmslos aus Osteuropa, wo neben der jeweiligen Landessprache
Jiddisch erste Umgangssprache war.2-tägige Ausstellung"Scheite, dem Feuer entrissen. Jüdische Displaced Persons im
Nachkriegsdeutschland und ihre Bücher 1945 1950"
Donnerstag/Freitag, 29./30. April 2010
9 bis 21 Uhr im Foyer
Staatsbibliothek zu Berlin, Haus Potsdamer Straße 33, 10785 BerlinVortrag offen für alleAngelika Königseder und Juliane Wetzel, Zentrum für
Antisemitismusforschung Berlin: "Im Wartesaal" Jüdische
Selbstbehauptung im Nachkriegsdeutschland: Bildung, Kultur und Medien
der Überlebenden in den DP-LagernDonnerstag, 29. April 2010
18 Uhr im Ausstellungsraum
Haus Potsdamer Straße 33, 10785 Berlin
Eintritt freiArten der Pressemitteilung:
Buntes aus der WissenschaftSachgebiete:
Geschichte / Archäologie
Gesellschaft
Kulturwissenschaften
Religion
Sprache / LiteraturWeitere Informationen finden Sie unter
http://downloads.staatsbibliothek-berlin.de Bildmaterial zur aktuellen Berichterstattung
Die gesamte Pressemitteilung erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/pages/de/news366695 Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution963
http://idw-online.de/pages/de/news366695 Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution963
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen