Sonntag, 6. Juni 2010

Köhlers Afghanistan-Interview: Sterben für den Export?


Gedanken zur Zeit 1774 27-05-10:

Köhlers Afghanistan-Interview: Sterben für den Export?

http://www.jjahnke.net/gedanken58.html#1774


Dieser Bundespräsident ist in seinen nicht vorher aufgeschriebenen Sprüchen einer der unklügsten, die wir je hatten, und erinnert bisweilen schon an Lübke.

Doch nun sagt er dies in das Mikrofon eines Deutschlandradio-Reporters am Rand seines Truppenbesuchs in Afghanistan:

"Meine Einschätzung ist aber, dass insgesamt wir auf dem Wege sind, doch auch in der Breite der Gesellschaft zu verstehen, dass ein Land unserer Größe mit dieser Außenhandelsorientierung und damit auch Außenhandelsabhängigkeit auch wissen muss, dass im Zweifel, im Notfall auch militärischer Einsatz notwendig ist, um unsere Interessen zu wahren, zum Beispiel freie Handelswege, zum Beispiel ganze regionale Instabilitäten zu verhindern, die mit Sicherheit dann auch auf unsere Chancen zurückschlagen negativ durch Handel, Arbeitsplätze und Einkommen. Alles das soll diskutiert werden und ich glaube, wir sind auf einem nicht so schlechten Weg."

Das sind in dieser Fixierung auf den Außenhandel vor dem Tod deutscher Soldaten zwar ziemlich dumme Sprüche. Allerdings ist gar nicht zu übersehen, daß Deutschland immer wieder vor allem auf die USA Rücksicht nehmen muß und auch auf andere Natopartner. Sonst wäre es zu dem Afghanistan-Einsatz gar nicht gekommen.

Und diese allgemeine Rücksichtnahme hängt eben auch mit den Außenhandelsinteressen und der total einseitigen Außenhandelsabhängigkeit zusammen, in die sich Deutschland über die letzten Jahre unter dem Druck seiner Exportlobby manövriert hat. Viel außenpolitischer Ärger mit den USA und einigen anderen Partnern könnte am Ende bedeuten, an Azeptanz für unsere Produkte auf deren Märkten zu verlieren.

Es ist ein dünner Zusammenhang und deswegen hätte Köhler dazu besser den Mund gehalten, aber ein Zusammenhang ist es doch. Köhler ist leider ein Beamten-Politiker, der Zeit seines Berufslebens nur in globalen Wirtschaftsinteressen denken konnte - zu wenig für dieses hohe Amt.

Posted via email from 01159 Dresden Löbtau-Süd und Umgebung

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen