Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg,
Dipl.-Journ. Carsten Heckmann, 05.03.2010 14:59
Hallesche Pädagogen erarbeiten Handlungsempfehlungen gegen
RechtsextremismusIm Projekt "Zivilgesellschaft stärken" erarbeiten Wissenschaftler um
Professor Thomas Olk von der Martin-Luther-Universität Halle-
Wittenberg (MLU) seit November 2008 "Handlungsempfehlungen gegen
Rechtsextremismus im strukturschwachen ländlichen Raum". Erste
Zwischenergebnisse zeigen, wie wichtig die Vorbildfunktion von
regional bekannten Akteuren, wohnortnahe Treffpunkte und Angebote für
Jugendliche sind. Am 12. März 2010 treffen sich Vertreter regionaler
Netzwerke und Institutionen aus den Regionen und die beteiligten
Wissenschaftler zu einem Workshop in Berlin.In dem Projekt wurden zunächst vier strukturschwache ländliche
Regionen im Hinblick auf Lebensbedingungen, Angebote
zivilgesellschaftlicher Akteure und rechtsextremistische Aktivitäten
untersucht. Die Erwartungen der Forscher an die Zwischenergebnisse
wurden bestätigt, meint der Leiter der Studie Professor Thomas Olk:
"Wir wussten, dass die Vorbildfunktion von Lehrern, Bürgermeistern
oder anderen regional bekannten Persönlichkeiten eine wichtige Rolle
spielt." Besonderer Bedarf bestehe jedoch bei Angeboten und
Treffpunkten für Jugendliche vor Ort. "Die vorhandene Infrastruktur,
bei Sportvereinen oder Jugendfeuerwehren, muss dringend aufrecht
erhalten werden", so der Erziehungswissenschaftler.Die Forscher stellen die Ergebnisse der qualitativen Fallstudie im
Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt im Rahmen des dritten
Workshops am 12. März 2010 vor und diskutieren diese mit den
kommunalen Akteuren. Anschließend werden, gemeinsam mit den
Teilnehmern aus den Regionen, Handlungsempfehlungen entwickelt. Im
Juni findet dann der vierte und letzte Workshop statt.Die Empfehlungen sollen den "Multiplikatoren", zum Beispiel Vereinen,
Bildungseinrichtungen und Bürgermeistern, Lösungswege aufzeigen, auch
für Fälle wie einen, der kürzlich bekannt geworden ist: Zwei
Rechtsextreme hatten im Februar 2010 das Schloss Trebnitz bei Zeitz in
Sachsen-Anhalt gekauft. "Die betroffenen Akteure finden in der
Handreichung Fallbeispiele, nach denen sie vorgehen können, auch wenn
es um einen Immobilienerwerb geht", sagt der wissenschaftliche
Mitarbeiter Thomas Stimpel.Die Studie ist auf zwei Jahre angelegt und endet im Dezember dieses
Jahres. "Wir gehen davon aus, dass wir die Handlungsempfehlungen zur
Abschlussfachtagung am 24. September in Berlin vorlegen können", sagt
Thomas Olk. Die Studie wird vom Bundesfamilienministerium (BMFSFJ) im
Rahmen des Programms "kompetent. für Demokratie - Beratungsnetzwerke
gegen Rechtsextremismus" gefördert. Die Handreichung wird als
Broschüre gedruckt und verschiedenen gesellschaftlichen Institutionen
wie Kirchen, Schulen und Vereinen zur Verfügung gestellt.Text: Christian BachAnsprechpartner:
Prof. Dr. Thomas Olk
Telefon: 0345 55 238 00/01
E-Mail: <thomas.olk@paedagogik.uni-halle.de>Arten der Pressemitteilung:
ForschungsprojekteSachgebiete:
Gesellschaft
Pädagogik / Bildung
Politik
Die gesamte Pressemitteilung erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/pages/de/news358615 Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution167
http://idw-online.de/pages/de/news358615 Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution167
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen