Martin Walser der lebende Beweis für die Lüge von der "Wissensgesellschaft"
Auf Seite sechs von acht Seiten meiner ausgedruckten Fassung steht zu lesen:
"Bitte, vielleicht fühle nur ich in meiner Unwissenheit und Bedürftigkeit mich so angewiesen auf ein solches Buch. Das eigene Gefühl im Zustand der Ratlosigkeit, der Unzuständigkeit, also Abhängigkeit von weiß Gott wem. Über die Trümmer gebrochener Eide stolpernd, schwörst du neue. Inmitten der Schwierigkeiten der persönlichen Rechtfertigung ist man andauernd auf der Suche nach Rechtfertigungen, die man nicht persönlich erbringen muss."
Martin Walser hätte sich nicht sehr bemühen müssen, um etwas mehr zu wissen. Es hätte schon gereicht, hätte er etwas weniger ferngesehen, woraus er nach eigenem Zeugnis seine Informationen zieht; es täte ihm gut das kann man nach Lektüre seiner Rezension ohne Eitelkeit feststellen , etwas mehr NachDenkSeiten zu lesen oder unsere Jahrbücher und andere Bücher wie die Bücher von Flassbeck und meine "Meinungsmache". Diese Veröffentlichungen enthalten ausführliche Texte und viele Informationen gerade zum PR-Produkt Steinbrück. Siehe dazu z. B. das Kapitel 5 im Jahrbuch 2008/2009 "
Das gebildete Bürgertum, zu dem man Walser wohl zählen kann, weiß in ökonomischen Dingen nahezu nichts und orientiert sich zudem an der dominanten Propaganda. Deshalb der euphorische Zugriff auf einen Autor wie Steinbrück. Der Text Martin Walsers strotzt so sehr von Ignoranz, dass man für ihn wohlwollend vermuten muss, dass ihm bei dieser Rezension die Feder geführt worden ist. Dafür spricht auch die Tatsache, dass manche Textbausteine gezielt auf die Verschleierungsbedürfnisse des Autors Steinbrück abgestellt sind.
Auf Vermutungen alleine kann man leider nicht bauen; deshalb sind wir darauf angewiesen, den Text in der "Zeit" als einen Walser-Text zu werten. Hier eine kleine Auswahl dazu, was Walser alles nicht weiß oder falsch sieht:
- Die Finanzkrise habe 2007/2008 begonnen.
- Sie sei aus Amerika über uns gekommen.
Dies entspricht beides der Behauptung von Steinbrück, er sei 2008 von der Finanzkrise wie von einem Springinsfeldteufel angesprungen worden: Richtig ist, wie Leser der NachDenkSeiten und unsere Bücher schon lange wissen, dass es schon im Februar 2003 aus akuter Notberatungen über eine Bad Bank zwischen Regierung und Finanzindustrie gab, dass die HRE schon eine Art miese Bank der HypovereinsbankGruppe war, dass sich viele Institute schon in den neunziger Jahren auf gefährliche Weise in ostdeutschen Hypotheken verspekuliert haben, dass die öffentliche KfW auf Geheiß der Bundesregierung 34% Not leidendes Eigentum der Allianz AG an der schwächelnden IKB übernommen hat alles dies lange bevor Lehmann Brothers zusammenbrach. - Die Kunden, das Publikum der Landesbanken und Sparkassen so Martin Walser habe "nach diesen amerikanischen Immobilien-Anlagen gefragt, also mussten wir, um konkurrenzfähig zu sein, das auch anbieten, was sich inzwischen als Schrott erwiesen hat." Dieser Einlassung eines Sparkassenleiters glaubt der große Schriftsteller Martin Walser. Toll. Einfach toll. Er weiß nichts von der Umorientierung der Landesbanken hin zu Investmentbanken, an der Peer Steinbrück in Nordrhein-Westfalen maßgeblich beteiligt war. Walser hat, obwohl nahe an Bayern lebend, nichts davon mitbekommen, wie sich die Bayerische Landesbank mit der Übernahme der HypoGroupAlpeAdria verspekuliert hat. Wahrlich nicht auf Geheiß des Publikums. Siehe dazu einen
Das war nur eine kleine Auswahl von Missgriffen des großen Autors Walser im Umgang mit der Kunstperson Steinbrück. Walser hat nichts davon mitbekommen, dass der ehemalige Finanzminister zur Zeit richtig hochstilisiert wird, damit man ihn für die innere Willensbildung in der SPD mit dem Kurs auf rechts nutzen kann.
Walsers Bild von der Wirklichkeit unseres Landes und seiner politischen Lage ist durch unglaubliche Naivität geprägt. Es wäre hilfreich, Walser würde sich wenigstens ein bisschen an Goethe orientieren: "Mit dem Wissen wächst der Zweifel".
Eine wesentliche Verantwortung für dieses miserable Stück in der "Zeit" trägt die Wochenzeitung selbst. Sie hat eine hohe Glaubwürdigkeit beim so genannten gebildeten Bürgertum. Und sie missbraucht diese Glaubwürdigkeit immer wieder.
Anhang:
Peer Steinbrück Leidenschaftlich wahr
Mein Buch dieses Herbstes:
Posted via email from Daten zum Denken, Nachdenken und Mitdenken
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