In der Partei regiert nackte Angst vor dem Jobverlust
Westerwelle, Stoiber und Kurt Beck
KOMMENTAR VON KLAUS HILLENBRAND
(taz)
http://taz.de/1/debatte/kommentar/artikel/1/westerwelle-stoiber-und-kurt-beck/
Es war nur eine Frage der Zeit und nahender Landtagswahlen, bis Guido Westerwelles Negativimage vom Wahlvolk auf seine Partei überschwappte. Jetzt, da dutzende FDP-Abgeordnete im nächsten Jahr um ihre Mandate bangen müssen, wird der Parteivorsitzende in Rekordgeschwindigkeit vom umjubelten Star zum Deppen gemacht, der die eigene Karriereplanung in Gefahr bringt. Wir kennen dieses Phänomen aus anderen Parteien.
Vor Jahr und Tag erging es Kurt Beck von der SPD, ebenso wie, äh, Edmund Stoiber bei den Christsozialen, so wie Westerwelle heute.
Ihnen allen gemeinsam ist, dass sie nicht über einen veritablen Skandal stürzten, sondern von der Wahlpanik ihrer Parteien weggefegt wurden. Doch bekanntlich ging es SPD und CSU nach dem Rauswurf von Beck und Stoiber keineswegs besser. Wieso sollte das bei einer Entfernung von Guido Westerwelle aus dem Amt des FDP-Parteivorsitzenden anders sein?
Einfallsloser, als den Parteichef abzusägen, kann eine Partei in dieser Situation kaum reagieren. Und viel dümmer auch nicht. Aber das ist nicht verwunderlich in einer Partei, in der nicht die Liberalität, sondern die nackte Angst vor dem Jobverlust regiert.
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