Die Weitsicht des Lyrikers Helmut Preißler
[RotFuchs - Dezember 2010 - Seite 10]
Das Gedicht
"Gedanken um konterrevolutionäre Ereignisse"
stammt aus dem Jahre 1972. Am Anfang sind Fehler, hergeholt aus Vergangenem, ungeheuer vergrößert durch Lügen, Quelle für Zweifel aus allem Erprobten. Dann bringen die Zweifel Mißtrauen gegen Genossen und Hellhörigkeit für das Geflüster der Feinde Riesenhaft scheinen ganz plötzlich die Mängel, und das Gelungene ist nicht mehr sichtbar. Schützende Gitter vor mordlustig lauernden Bestien empfinden die tödlich Bedrohten als Grenze der eigenen Freiheit. Die Sinne verwirren sich. Beschützte verklagen die Schützenden. Freie schreien nach Freiheit. Bürger zerschlagen das Tor, das die Brandstifter aussperrt. Und die von Feinden Bedrohten bedrohen die Freunde und geben den Feinden das Beil. Erbarmungslos schlägt der Feind zu, wenn nicht starke Genossen den Arm festhalten mitten im Schlag, das Beil an sich reißen, die Tore versperren, die Freunde befreien vom Feinde und von der Verwirrung.
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