"Die Märkte" regieren wieder (Nachdenkseiten)
http://www.nachdenkseiten.de/?p=7807#h06
Der Umgang der deutschen Regierung mit der Krise in der Eurozone zeigt, neben einem fehlenden Verständnis für makroökonomische Zusammenhänge, politisch vor allem eines: die im Verlauf der Finanzkrise ausgesprochene, aber nie verwirklichte Forderung nach einer stärkeren Regulierung der von Banken, Hedgefonds und anderen Finanzinstituten ausgeübten Spekulation hat sich für die Regierenden erledigt. "Die Märkte" regieren wieder die Politik. "Die Märkte" müssen wieder "überzeugt", "beruhigt", "ihr Vertrauen zurückgewonnen" werden, heißt es allenthalben. Die handfesten Interessen von Finanzinvestoren, Hedgefonds und Banken verharmlosend "die Märkte" genannt haben längst wieder die Oberhand über die Politik gewonnen. Der Chefvolkswirt der Deka-Bank, Ulrich Kater, spricht es aus: "Den Staats-und Regierungschefs geht es trotz Streitereien mit ihren Stabilisierungsbemühungen ja vor allem darum, Vertrauen bei den internationalen Anlegern auf den Finanzmärkten zu schaffen." Auch der Journalismus hat die Brille "der Märkte" längst wieder aufgesetzt wenn er sie denn je wirklich abgesetzt hatte.
Quelle: Wirtschaft und Gesellschaft
Quelle: Wirtschaft und Gesellschaft
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