Donnerstag, 4. November 2010

Clemens Knobloch: Vom #Lockruf zum #Goldrausch: #Bertelsmann und die #Stiftungen in der #Hochschulpolitik [Nachdenkseiten]


Clemens Knobloch:

Vom Lockruf zum Goldrausch:

Bertelsmann und die Stiftungen in der Hochschulpolitik

(Nachdenkseiten)



Aus dem "Lockruf der Stifter" ist längst eine Art Goldrausch geworden.

Wer jetzt noch keine Eliteuniversität sein eigen nennt, der bekommt keine mehr. Die großen Stiftungen überschlagen sich mit der öffentlichen Präsentation ihrer immer marktradikaleren Hochschulkonzepte. Was noch vor wenigen Jahren kein Satiriker vorzuschlagen gewagt hätte, wird heute bereits ernsthaft gefordert.

Die Wissenschaft, so heißt es regelmäßig in den einschlägigen Publikationen, steht am Anfang der Wertschöpfungskette.

Das heißt im Klartext: Sie hat dort zu stehen, gleich ob sie öffentlich oder privat finanziert ist. Sie soll Gewinn bringen und sonst gar nichts. Wenn im oben genannten PPP-Text des Stifterverbandes ein Schering-Professor kategorisch fordert:
"Die mit öffentlichen Mitteln erarbeiteten Ergebnisse müssen exklusiv der kooperierenden Firma angeboten werden", dann illustriert das immerhin die Mentalität, mit der die Wirtschaft ihre öffentlichenKooperationspartner traktiert.
Je marktnäher, desto höher die Förderungspriorität von Staat und DFG. Für das Technologieförderungsprogramm der Bundesregierung für 2007 (14,5 Milliarden € Umfang) gilt, dass nur Projekte gefördert werden können, die unter industrieller Führung stehen.

Das kommt einer direkten Auslieferung des öffentlichen Forschungsetats an die Privatwirtschaft gleich und wäre noch vor einigen Jahren undenkbar gewesen.

Quelle:
Praesidentenfindung [PDF - 59 KB]

Posted via email from Daten zum Denken, Nachdenken und Mitdenken

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