Informationsdienst Wissenschaft - idw - Pressemitteilung
Universitätsklinikum Freiburg, Benjamin Waschow, 01.04.2010 15:08 Sehen Depressive alles grau? Freiburger Wissenschaftler entwickeln Methode, mit der in Zukunft der
subjektive Zustand der Depression objektiv gemessen werden kann Depression und Melancholie werden in Kunst und Literatur schon immer
mit visuellen Begriffen umschrieben: Grau und schwarz sind die Farben,
die für Melancholie oder Depressivität stehen. Im Englischen dagegen
wird die niedergedrückte Stimmung mit der Farbe Blau in Verbindung
gebracht, etwa wenn ein deprimierter Mensch sagt: "I'm feeling blue".
Dass sich hinter diesen Sprachbildern auch eine empirische
Wirklichkeit versteckt, hat nun eine Arbeitsgruppe am
Universitätsklinikum Freiburg in Zusammenarbeit von Psychiatrie und
Psychotherapie und Augenheilkunde gefunden. Schon bei früheren Untersuchungen fanden sie heraus, dass depressive
Menschen Schwarz-Weiß-Kontraste schlechter wahrnehmen als Gesunde. In
ihrer aktuellen Studie untersuchten die Freiburger Wissenschaftler
mittels einer objektiven elektrophysiologischen Methode (quasi ein EKG
der Netzhaut) die Antwort der Netzhaut auf alternierende
Schachbrettmuster mit unterschiedlichen Kontrasten bei Depressiven und
Gesunden. Es zeigten sich hoch signifikante Unterschiede: Depressive
Menschen haben dramatisch kleinere Antwortamplituden auf der Netzhaut.
Sogar auf Einzelfallebene konnten aufgrund der elektrischen
Netzhautmessung depressive Menschen und Gesunde mit ungewöhnlich hoher
Sensitivität und Spezifität unterschieden werden. Die Untersuchung
wurde jetzt in dem renommierten Fachjournal "Biological Psychiatry"
veröffentlicht. Sollten sich diese Untersuchungsbefunde in weiteren Studien
bestätigen, stünde mit dieser Methode ein Verfahren zu Verfügung, mit
dem auf objektive Art und Weise der eigentlich subjektive Zustand der
Depression gemessen werden könnte. Dies könnte weit reichende
Auswirkungen nicht nur auf die Depressionsforschung, sondern auch auf
die Diagnose und Therapie von depressiven Zuständen haben. Kontakt:
Prof. Dr. Ludger Tebartz van Elst
Sektion Experimentelle Neuropsychiatrie
Abt. Psychiatrie und Psychotherapie
Tel.: 0761/270-6501
E-Mail: tebartzvanelst@uniklinik-freiburg.de Arten der Pressemitteilung:
Forschungsergebnisse
Wissenschaftliche Publikationen Sachgebiete:
Ernährung / Gesundheit / Pflege
Medizin Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.journals.elsevierhealth.com/periodicals/bps/article/S0006-3223%281... Veröffentlichung in Biological Psychiatry Die gesamte Pressemitteilung erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/pages/de/news362768 Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution1401
Universitätsklinikum Freiburg, Benjamin Waschow, 01.04.2010 15:08 Sehen Depressive alles grau? Freiburger Wissenschaftler entwickeln Methode, mit der in Zukunft der
subjektive Zustand der Depression objektiv gemessen werden kann Depression und Melancholie werden in Kunst und Literatur schon immer
mit visuellen Begriffen umschrieben: Grau und schwarz sind die Farben,
die für Melancholie oder Depressivität stehen. Im Englischen dagegen
wird die niedergedrückte Stimmung mit der Farbe Blau in Verbindung
gebracht, etwa wenn ein deprimierter Mensch sagt: "I'm feeling blue".
Dass sich hinter diesen Sprachbildern auch eine empirische
Wirklichkeit versteckt, hat nun eine Arbeitsgruppe am
Universitätsklinikum Freiburg in Zusammenarbeit von Psychiatrie und
Psychotherapie und Augenheilkunde gefunden. Schon bei früheren Untersuchungen fanden sie heraus, dass depressive
Menschen Schwarz-Weiß-Kontraste schlechter wahrnehmen als Gesunde. In
ihrer aktuellen Studie untersuchten die Freiburger Wissenschaftler
mittels einer objektiven elektrophysiologischen Methode (quasi ein EKG
der Netzhaut) die Antwort der Netzhaut auf alternierende
Schachbrettmuster mit unterschiedlichen Kontrasten bei Depressiven und
Gesunden. Es zeigten sich hoch signifikante Unterschiede: Depressive
Menschen haben dramatisch kleinere Antwortamplituden auf der Netzhaut.
Sogar auf Einzelfallebene konnten aufgrund der elektrischen
Netzhautmessung depressive Menschen und Gesunde mit ungewöhnlich hoher
Sensitivität und Spezifität unterschieden werden. Die Untersuchung
wurde jetzt in dem renommierten Fachjournal "Biological Psychiatry"
veröffentlicht. Sollten sich diese Untersuchungsbefunde in weiteren Studien
bestätigen, stünde mit dieser Methode ein Verfahren zu Verfügung, mit
dem auf objektive Art und Weise der eigentlich subjektive Zustand der
Depression gemessen werden könnte. Dies könnte weit reichende
Auswirkungen nicht nur auf die Depressionsforschung, sondern auch auf
die Diagnose und Therapie von depressiven Zuständen haben. Kontakt:
Prof. Dr. Ludger Tebartz van Elst
Sektion Experimentelle Neuropsychiatrie
Abt. Psychiatrie und Psychotherapie
Tel.: 0761/270-6501
E-Mail: tebartzvanelst@uniklinik-freiburg.de Arten der Pressemitteilung:
Forschungsergebnisse
Wissenschaftliche Publikationen Sachgebiete:
Ernährung / Gesundheit / Pflege
Medizin Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.journals.elsevierhealth.com/periodicals/bps/article/S0006-3223%281... Veröffentlichung in Biological Psychiatry Die gesamte Pressemitteilung erhalten Sie unter:
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http://idw-online.de/pages/de/institution1401
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