Fachkräftemangel?
[via Nachdenkseiten]
http://www.nachdenkseiten.de/?p=13442#h01
Die Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Dr. Ursula von der Leyen, der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Dr. Philipp Rösler sowie der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise gaben heute in Berlin den Startschuss für eine gemeinsame nationale und internationale Kampagne, die auf Dauer angelegt ist. Die Fachkräfteoffensive richtet sich an potenzielle Fachkräfte und Unternehmen, aber auch an die breite Öffentlichkeit
Ziel der Kampagne im Inland ist, die Dringlichkeit des Themas Fachkräftesicherung noch stärker im öffentlichen Bewusstsein zu verankern und konkrete Lösungswege aufzuzeigen, wie Unternehmen und potenzielle Fachkräfte von der Entwicklung profitieren können. Im Ausland will die Kampagne junge, gut qualifizierte Menschen für eine berufliche Zukunft in Deutschland interessieren.
Bundesarbeitsministerin Dr. Ursula von der Leyen:
"Deutschland ist eine leistungsstarke Industrienation, aber wie kaum ein anderes Land vom demografischen Wandel betroffen. Der deutschen Wirtschaft werden im Jahr 2025 rein demografisch bis zu sechs Millionen Menschen im erwerbsfähigen Alter fehlen. Wir haben es in der Hand, die Fachkräftesicherung als nationale und gesellschaftliche Daueraufgabe zu etablieren, um unseren Wohlstand und unsere sozialen Standards zu halten ." Bundesministerium für Arbeit und Soziales http://www.pressrelations.de/new/standard/result_main.cfm?pfach=1&n_firmanr_=109211&sektor=pm&detail=1&r=497080&sid=&aktion=jour_pm&quelle=0
"Für einen aktuell erheblichen Fachkräftemangel sind in Deutschland kaum Anzeichen zu erkennen.
Zudem sind die Löhne ein Indikator für Knappheiten auf dem Markt bei den Fachkräften in den letzten Jahren kaum gestiegen. Auch in den nächsten fünf Jahren ist angesichts stark gestiegener Studentenzahlen noch nicht damit zu rechnen, dass in technisch-naturwissenschaftlichen Berufsfeldern ein starker Engpass beim Arbeitskräfteangebot eintritt.
Bei der betrieblichen Berufsausbildung sind die Ausbildungskapazitäten in der jüngsten Krise stark reduziert worden; dies gilt vor allem für die von der Industrie nachgefragten Fertigungsberufe. Hier müssen die Kapazitäten rasch wieder aufgestockt werden. Trotz einer demografisch bedingt sinkenden Nachfrage nach Ausbildungsstellen wird es in den nächsten Jahren nicht zwangsläufig zu einem Mangel an Fachkräften mit einem Lehrberuf kommen. Dies setzt allerdings voraus, dass das Interesse der Jugendlichen hin zu zukunftsträchtigen Qualifikationen und weg von Modeberufen gelenkt wird, in denen auch heute noch deutlich über den Bedarf hinaus ausgebildet wird. Tritt ein solcher Interessenswandel nicht ein, ist in der mittleren Frist mit einem Fachkräftemangel teilweise zu rechnen.
Die Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Dr. Ursula von der Leyen, der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Dr. Philipp Rösler sowie der Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise gaben heute in Berlin den Startschuss für eine gemeinsame nationale und internationale Kampagne, die auf Dauer angelegt ist. Die Fachkräfteoffensive richtet sich an potenzielle Fachkräfte und Unternehmen, aber auch an die breite Öffentlichkeit
Ziel der Kampagne im Inland ist, die Dringlichkeit des Themas Fachkräftesicherung noch stärker im öffentlichen Bewusstsein zu verankern und konkrete Lösungswege aufzuzeigen, wie Unternehmen und potenzielle Fachkräfte von der Entwicklung profitieren können. Im Ausland will die Kampagne junge, gut qualifizierte Menschen für eine berufliche Zukunft in Deutschland interessieren.
Bundesarbeitsministerin Dr. Ursula von der Leyen:
"Deutschland ist eine leistungsstarke Industrienation, aber wie kaum ein anderes Land vom demografischen Wandel betroffen. Der deutschen Wirtschaft werden im Jahr 2025 rein demografisch bis zu sechs Millionen Menschen im erwerbsfähigen Alter fehlen. Wir haben es in der Hand, die Fachkräftesicherung als nationale und gesellschaftliche Daueraufgabe zu etablieren, um unseren Wohlstand und unsere sozialen Standards zu halten ."
Anmerkung WL:
In einem Interview in WDR5 im Mittagsecho erklärte Karl Brenke vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) die von der Bundesarbeitsministerin genannte Zahl von sechs Millionen fehlenden Arbeitskräften für baren Unsinn.
"Wir sind von einem Fachkräftemangel weit entfernt", stellt Karl Brenke vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) fest. Nach seiner Schätzung scheiden jedes Jahr 20.000 Ingenieure aus Altersgründen aus dem Beruf aus. Zudem steige der Ingenieursbedarf, so dass jedes Jahr etwa 30.000 neue Ingenieure benötigt würden. Mit Blick auf die Studienabsolventen bürstet Brenke gegen die landläufige Meinung: "Wir produzieren hier eher einen Überschuss an den Hochschulen."
"Fachkräftemangel kurzfristig noch nicht in Sicht" [PDF - 352 KB] http://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.363686.de/10-46-1.pdf:"Für einen aktuell erheblichen Fachkräftemangel sind in Deutschland kaum Anzeichen zu erkennen.
Dies ergibt sowohl hinsichtlich der aktuellen Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt als auch hinsichtlich der Situation bei der akademischen und betrieblichen beruflichen Ausbildung.
Zudem sind die Löhne ein Indikator für Knappheiten auf dem Markt bei den Fachkräften in den letzten Jahren kaum gestiegen. Auch in den nächsten fünf Jahren ist angesichts stark gestiegener Studentenzahlen noch nicht damit zu rechnen, dass in technisch-naturwissenschaftlichen Berufsfeldern ein starker Engpass beim Arbeitskräfteangebot eintritt.
Bei der betrieblichen Berufsausbildung sind die Ausbildungskapazitäten in der jüngsten Krise stark reduziert worden; dies gilt vor allem für die von der Industrie nachgefragten Fertigungsberufe. Hier müssen die Kapazitäten rasch wieder aufgestockt werden. Trotz einer demografisch bedingt sinkenden Nachfrage nach Ausbildungsstellen wird es in den nächsten Jahren nicht zwangsläufig zu einem Mangel an Fachkräften mit einem Lehrberuf kommen. Dies setzt allerdings voraus, dass das Interesse der Jugendlichen hin zu zukunftsträchtigen Qualifikationen und weg von Modeberufen gelenkt wird, in denen auch heute noch deutlich über den Bedarf hinaus ausgebildet wird. Tritt ein solcher Interessenswandel nicht ein, ist in der mittleren Frist mit einem Fachkräftemangel teilweise zu rechnen.
Die Meinung unseres Lesers J.R.:
Als Diplom Ingenieur Maschinenbau mit nunmehr 25 Jahren Berufserfahrung als RAMS Spezialist, kann ich diesen Schwachsinn wirklich nicht mehr hören. Zumindest im Ingenieurbereich gibt es keinen Fachkräftemangel, andernfalls ließe es sich nicht erklären, dass Arbeitgeber Gehälter bis zu 25% unter Tariflohn bieten, tausende Ingenieure von Sklaventreibern (=Leiharbeitsfirmen) zu Dumpinglöhnen bei deutschen Unternehmen eingesetzt werden und sehr viele Absolventen keinen oder allenfalls schlecht bezahlten Job finden. Der einzige Grund für diese jährlich wiederkehrende Propaganda ist der, die Gehälter in diesem Bereich noch weiter zu drücken. In meinen Augen ist es beschämend, wie sich mittlerweile die gesamte deutsche Journalistenriege hier gleichschalten lässt und ohne selbst zu recherchieren, kritiklos für die Interessen der Industrie eintritt.
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