Leichter Rückgang bei den offenen Stellen
Im dritten Quartal 2011 gab es knapp 920.000 offene Stellen auf dem ersten Arbeitsmarkt, zeigt eine Betriebsbefragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Das sind 105.000 mehr als vor einem Jahr, aber 56.000 weniger als im zweiten Quartal 2011.
780.000 offene Stellen entfielen auf Westdeutschland.
Die Zahl der sofort zu besetzenden Stellen blieb relativ stabil und lag bei 689.000.
Der Anteil der offenen Stellen, die der Arbeitsagentur bekannt sind, steigt im dritten Quartal 2011 auf 54 Prozent.
Das IAB erfasst viermal jährlich das gesamte Stellenangebot, also auch jene Stellen, die nicht den Arbeitsagenturen gemeldet werden. Im dritten Quartal 2011 wurden 9.000 Arbeitgeber aller Wirtschaftsbereiche befragt.
Anmerkung WL:
Zur Problematik der Betriebsbefragungen durch das IAB:
Wie kommt die Bundesagentur für Arbeit zu den gemeldeten Stellen? http://www.nachdenkseiten.de/?p=10008
Im Januar dieses Jahres schrieb uns ein Leser zu den Betriebsbefragungen folgendes: Als Betroffener der sich ausgiebig damit beschäftigt ist mir natürlich aufgefallen, dass die Redundanz immer mehr zunimmt. (jobboerse.arbeitsagentur.de) So bleiben Stellen, die schon lang besetzt sind, einfach in der Datenbank bestehen. Zeiträume von einem Jahr sind da keine Seltenheit.
Die Verpflichtung (gerade im öffentlichen Bereich) zur öffentlichen Stellenausschreibung führt auch oft dazu, dass selbige schon längst besetzt sind, aber aus "formaljuristischen" Gründen trotzdem in der Datenbank mit aufgenommen werden. Ein weiter Punkt ist der stetige Anstieg einer Anonymisierung. Immer seltener findet man Firmen die mit ihren Namen inserieren.
So findet man von 10 Angeboten neun von privaten Arbeitsvermittlern. Arbeitgeber leiten sicher ihr Stellenangebot nicht nur an einen AV weiter. Gemessen daran wie viele AV sich regional tummeln (Raum Zwickau ca. 50), kann man nur erahnen, zu was für einer Erhöhung der offenen Stellenangebote das führt.
Da steht dann ein und dasselbe Stellenangebot einfach unter unterschiedlichen Namen privater Arbeitsvermittler drin. So waren im Herbst 2010 ca. 420.000 offene Stellen zu besetzen und nun im Januar sind es auf einmal 650.000. Wo kommen die auf einmal her, ist es der Aufschwung? Zieht man von der tatsächlich vorhanden Anzahl die "kleinkriminellen" Stellen (z.B. Vermögensberatung) ab, bleiben meines Erachtens vielleicht 50.000-100.000 Stellen übrig.
Eine genaue Zahl kann ich natürlich nicht benennen, wichtig ist mir nur dass man bei der Zahl der Stellenangebote auch sehr vorsichtig sein sollte.
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