Montag, 4. Oktober 2010

Ökonomisch gesehen gefährden die Hartz-Reformen die Währungsunion. (Nachdenkseiten)


Münchau – Hartz IV vergiftet Europa

(Nachdenkseiten)

http://www.nachdenkseiten.de/?p=6919#h05


Ökonomisch gesehen gefährden die Hartz-Reformen die Währungsunion.
Mit den sinkenden Reallöhnen verlagert sich die Wettbewerbsfähigkeit zugunsten Deutschlands – die übrigen Euroländer können kaum aufholen.
Über Hartz IV führen alle nur eine leidige Verteilungsdebatte.
Dabei wäre eine Debatte über die makroökonomischen Folgen weitaus interessanter.
Diese Folgen der Reform wurden von vielen Leuten völlig unterschätzt – von mir übrigens auch.

Es schien klar, dass durch Hartz IV mehr Sozialhilfeempfänger in den Arbeitsmarkt drängen und damit auch die Lohnentwicklung im unteren Bereich deckeln würden. Ich unterschätzte aber drei Aspekte: die Geschwindigkeit, mit der das passierte; den starken psychologischen Einfluss auf die Arbeitnehmer, die sich vor dem sozialen Absturz in den Hartz-IV-Keller fürchteten; und zuletzt die
Auswirkungen auf die Wirtschaft des Euro-Raums insgesamt.

Quelle:
FTD

http://www.ftd.de/politik/deutschland/:kolumne-muenchau-hartz-iv-vergiftet-europa/50175710.html

Anmerkung des NDS-Lesers J.A.:

 

Bemerkenswert – ein Wirtschaftsliberaler kehrt um.

Ergänzende Anmerkung KR:

 

Münchau ist noch nicht wirklich umgekehrt, wie dieser Abschnitt zeigt: "In den USA läuft das anders. Wer dort seinen Job verliert, ist zwar gekniffen. Nach einer kurzen Zeit der Arbeitslosenversicherung ist der finanzielle Absturz sogar noch stärker als in Deutschland.

Solange aber kein volkswirtschaftlicher Notstand herrscht, ist es für Amerikaner normalerweise kein Problem, eine neue Stelle zu finden.

In den USA ist der Kündigungsschutz schwächer, der Transfer in den Markt hinein und aus dem Markt heraus häufiger."
Münchau glaubt noch immer an einen Zusammenhang zwischen dem Grad der sogenannten Flexibilisierung des Arbeitsmarkts und der Höhe der Arbeitslosigkeit. Er ist aber wenigstens offen für die Wahrnehmung der negativen Folgen der bisherigen Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik.

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