Messi, Fressi, Boah, Peng
(Nachdenkseiten)
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Der deutsche Boulevard ist zur Fußball-WM in den Panzerturm geklettert. Deutsche Medien, insbesondere der Boulevard, sind dort sitzen geblieben. Schlagzeile der "B.Z." am 23. Juni: "Jungs, heute bitte: Boah! Peng! Peng! Peng!"; die "Bild am Sonntag" heulte am 27. Juni: "Jubeln, chillen, England grillen"; "Bild" dröhnte am 3. Juli: "Adios, Diego! Dein Messi kriegt heute auf die Fressi." Nun baut das Verkaufsgeschäft vieler Medien und Journalisten auf der Attacke, der Konfrontation, der Empörung auf. Alles Krankenkassenbeiträge, verschwenderische Griechen, der Euro im freien Fall, die Hitze ist ein Aufreger. Die berühmt-berüchtigte Emotion ist gut, am besten funktioniert sie gegen einen Feind, der selbst den hüftsteifen Mitbürger auf die Palme treiben kann. Die Fußball-WM liefert diesen Zielfaktor. Es hat etwas Komisches und Irritierendes, dass die überwältigende Sympathie der anderen so hart abgegrätscht wird. Der Boulevard ist verwirrt von der Liebe der Fremdlinge, die "B.Z." notiert auf der Titelseite "So lobt uns das Ausland" und zitiert das norwegische "Dagbladet": "Der beste Fußball, der je gespielt wurde." Schön, aber wo bleibt das Negative? Jetzt kommt Spanien. "El Mundo" schreibt: "Deutschland ist eine Bestie." Eine Steilstvorlage. Quelle: Tagesspiegel http://www.tagesspiegel.de/meinung/messi-fressi-boah-peng/1876310.html;jsessionid=8F0B559CECD587CE18FF2D8A640F8144
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